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Leseförderung: Das Tandem-Leseverfahren

Lautes gemeinsames Lesen, wobei der Finger die Zeile entlanggeführt wird, hilft die Leseflüssigkeit zu verbessern.
Lautes gemeinsames Lesen, wobei der Finger die Zeile entlanggeführt wird, hilft die Leseflüssigkeit zu verbessern. Quelle: Pixabay

Wenn das flüssige Lesen Schwierigkeiten bereitet, eignet sich möglicherweise das Tandem-Leseverfahren. Dabei wird das laute Vorlesen eines leseschwachen Schülers durch gleichzeitiges Mitlesen des Textes von einem lesekompetenten Schüler oder Erwachsenen begleitet. Das Ziel ist eine bessere Leseflüssigkeit bei gleichzeitigem Text verstehen zu erreichen. Durch das Mitlesen des lesekompetenten Partners werden Lesefehler verbessert und schwierige Worte durch den Mitleser ergänzt. Die Methode fördert den Automatisierungsgrad beim Dekodieren von Wörtern. Außerdem werden die Intonation sowie der Einsatz von Lesepausen trainert. Das begleitende Lautlesen sollte regelmäßig (etwa dreimal wöchentlich) über vier bis 5 Monate erfolgen.

Nicht zielführend ist das sogenannte Reihum-Lesen, da hier die Lesezeit zu gering ist und leseschwache Schüler ihre Leseschwäche vorgeführt bekommen, was demotivierend wirk. Das Lese-Tandem ist eine Partnerarbeit, bei der sich der schwächere Schüler nicht blamiert, sondern von der Lesefähigkeit des Partners profitiert.

Lesetests zur Ermittlung der Lesegeschwindigkeit (WpM)
Wird diese Leseverfahren als Übungsmethode in der Klasse eingesetzt, so werden vorab Lesetests durchgeführt, um die Teams zusammenzustellen. Bei diesen Lesetests werden Texte mit Wortlücken gelesen. Der Text soll flüssig gelesen werden und die Lücken müssen während des Lesens mit einem von drei möglichen Worten sinnvoll ergänzt werden. Für den gelesenen Text wird die benötigte Lesezeit gemessen und die Lesegeschwindigkeit (Wörter pro Minute) errechnet.

Das Lesetraining
Sind die Teampartner ermittelt, wird ein Text auf „3-2-1-Los!“ im Chor gelesen. Der Lesekompetentere führt seinen Finger entlang der zu lesenden Zeile, wobei er auf das Tempo des leseschwächeren Rücksicht nimmt; mit der Zeit das Tempo aber auch steigern sollte. Bei einem Lesefehler wird der Satz wiederholt. Jeder Textabsatz wird mindestens viermal bzw. solange wiederholt, bis der Text flüssig und fehlerfrei gelesen wird. Dabei wird jedes Mal die Lesezeit gemessen und notiert. Durch das ständige Wiederholen des Textes wird der Text eingeübt und die Lesegeschwindigkeit verbessert sich kontinuierlich.

Hörbücher mitlesen
Eine Variante der Tandem-Methode ist das laute Mitlesen von Hörbüchern (read while listening). Hierbei werden kleine Textabschnitte laut gelesen, so wie es der professionelle Sprecher vorgemacht hat.

Quellen:

Literatur:
Lückentexte für die Lesetests, eine Vorlage für die Leseprotokolle und Lesetexte finden sich hier:
Leseflüssigkeit fördern, Lautleseverfahren für die Primar- und Sekundarstufe, Praxis Deutsch, Klett Verlag (mit CD-Rom) ISBN: 987-3-7800-1073-5

Weitere Beiträge zur Leseförderung von Kindern:

 

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