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Lesepaten fördern die Lesekompetenz

Lesepaten gehen in Schulen, Kindertagesstätten, Bibliotheken und lesen dort vor; lesen gemeinsam mit den Kindern oder lassen sich von den Kindern vorlesen.

Symbol: "Achtung: Vorleser!" - Quelle: Pixabay
Symbol: "Achtung: Vorleser!" - Quelle: Pixabay

Zur Leseförderung zählen sämtliche Maßnahmen und Methoden, die Interesse und Freude am Lesen und an Literatur im Allgemeinen zu wecken. Lesepaten oder Lese-Mentoren sind meist ehrenamtlich unterwegs. Ein Mentor gibt sein fachliches Wissen oder seine Erfahrungen an eine andere Person, den Mentee, weiter, um dessen persönliche oder berufliche Entwicklung zu unterstützen. Mentoren trifft man im Bereich der Ausbildung und Karriere, im Freizeitbereich und im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung. Der Mentor ist also eine Art Berater. Im Unterschied zu einem Coach ist der Mentor jedoch meist nicht extra für diese Tätigkeit ausgebildet, sondern verfügt lediglich über einen Erfahrungs- und / oder Wissensvorsprung. Im Bereich der Leseförderung ist es die eigene Lust am Lesen und die Faszination für Bücher und das sich daraus schöpfende Wissen.

Hintergrund für die Gründung von Leseinitiativen
Die teilweise unzureichende Lese- und Sprachkompetenz in Deutschland wurde mit der Pisa-Studie allgemein bekannt, was den Anstoß zur Gründung zahlreicher Leseinitiativen gab. Eine Studie zum Vorlesen aus dem Jahr 2008 hat ergeben, dass 37 Prozent der Kinder niemals vorgelesen wird. Diese niederschmetternden Fakten führten zur Gründung zahlreicher Initiativen zur Förderung der Leselust, Lesefähigkeit und Lesekompetenz. Unter Lesekompetenz versteht man die Fähigkeit einzelne Wörter, Sätze und ganze Texte flüssig lesen und im Textzusammenhang verstehen zu können. Diesem Ziel widmen sich inzwischen eine recht große Anzahl an ­– meist lokalen – Projekten, die von Ehrenamtlichen organisiert werden. Die hier aktiven Menschen koordinieren ihre Tätigkeit häufig in einem Verein.

Ausgewählte Initiativen zur Leseförderung
Lesewelt Berlin e.V. organisiert seit dem Jahr 2000 regelmäßig Vorlesestunden für Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren in ganz Berlin und ist damit die älteste Vorleseinitiative Deutschlands. Der Verein Essener Lesebündnis vermittelt Vorlesepatenschaften für Kindertagesstätten und Grundschulen im Stadtbezirk Essen. Der Verein Mentor – Die Leselernhelfer e.V. praktiziert individuelle Einzelförderung in Zusammenarbeit mit Mentoren, Eltern und Schulen. Diese Initiative von Freiwilligen fördert Kinder unter 16 Jahren aller Schultypen mit dem Schwerpunkt auf Grund- und Hauptschulen.
Lesen in Deutschland“ sammelt und dokumentiert seit März 2005 online verfügbare Informationen zum Thema Leseförderung, bereitet diese zielgruppenorientiert auf und bietet für Eltern, Großeltern, Lehrer, Erzieher, Bibliothekare und Experten sowie an ehrenamtlicher Arbeit Interessierte Anregungen und Unterstützung.

Autorenbegegnungen
Der Friedrich Bödeker Kreis e.V. organisiert Lesungen von Autoren in Schulen. Auch die Initiative von Die Zeit und der Stiftung Lesen ins Leben gerufene bundesweite Vorlesetag „Wir lesen vor“ mobilisiert alljährlich Prominente und Ehrenamtliche im November zum Vorlesen.

Fortbildungen für Lesepaten
Eine nationale Leseförderungsinstitution ist die „Stiftung Lesen“ in Mainz, die zur Unterstützung der Lesepaten die „Akademie für Leseförderung“ in Hannover unterhält. Die hier angebotenen Fortbildungen richten sich an alle, die eine aktive Leseförderung betreiben, also an Erzieher, Bibliothekare, pädagogische Mitarbeiter, Eltern und ehrenamtliche Leselernhelfer oder Vorlesepaten.

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