Um die Lesefähigkeit und Lesekompetenz von Schülern zu verbessern gibt es in den Schulen unterschiedlichste Leseförder-Projekte und -Trainings.
Lesekompetenz ist eine Schlüsselqualifikation und eine zentrale Voraussetzung für die Teilhabe an vielen Bereichen des sozialen Lebens. Die Chancen für den Einstieg ins Berufsleben sind mit schwachen Lesefähigkeiten deutlich gemindert. Somit stellt die Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen eine zentrale Bedingung für den schulischen und beruflichen Erfolg und für ein lebenslanges Lernen dar.
Hier einige Beispiele zur Förderung der Lesefähigkeit und Lesekompetenz:
Lautlese-Verfahren
Das laute Lesen trainiert Schüler im flüssigen Lesen sowie der Worterkennung und der Verbindung von Wortfolgen in Satzzusammenhängen. Durch regelmäßiges lautes Vorlesen wird somit die Leseflüssigkeit gesteigert.
Multiplikationseffekt: Lesen in der Gruppe
Um die Lesefähigkeiten von Schülern zu verbessern, muss zunächst einmal die Lust am Lesen bei den Schülern geweckt werden. Eine Möglichkeit zur Steigerung der Leselust ist das Lesen in der Gruppe. So können gezielt einzelne Schüler mit guten Lesefähigkeiten als „Lesescouts“ agieren. Sie geben ihre Begeisterung für Bücher und das Lesen auf Bücherpartys, Workshops und Lesecamps an andere Schüler weiter. Dieser Effekt der Gruppendynamik funktioniert in Gruppen von gleichaltrigen Schülern besonders gut.
Leseförderung durch Hörbücher
Das simultane Lesen und Hören von Buch und Hörbuch soll insbesondere leseschwache Schüler fördern. Eine solche aktive Hörerziehung fördert nicht nur die Lesekompetenz sondern auch die Wahrnehmungsfähigkeit des Zuhörens und steigert die Konzentrationsfähigkeit.
Leseförderung online: Lepion und Antolin
Eine weitere Möglichkeit zur Leseförderung bieten die Online-Angebote Antolin und Lepion. Beides sind Kinder- und Jugendbuchportale im Internet, die zu vielen Büchern inhaltliche Fragen in Form eines Quiz bereitstellen. Die Schule hat eine Lizenz: Der Klassenlehrer richtet dort dann für jeden Schüler seiner Klasse ein Konto ein. Wenn die Schüler eines der gelisteten Bücher gelesen haben, können sie im Internet das Quiz dazu machen und Punkte sammeln. Bei dieser Arbeitsweise wird das traditionelle Buch mit dem modernen Internet verbunden.
Textdetektive fördern Lesekompetenz durch gezielte Lesestrategien
Das Unterrichtsprogramm "Wir werden Textdetektive" wurde mit dem Ziel entwickelt, dass leseschwächere Schülern für sich eine texterschließenden Lesekompetenz entwickeln. Um den Inhalt zu verstehen, kann den Schülern eine Lesestrategie helfen. Dabei wird das Verstehen und Behalten von Texten durch verknüpfende, ordnende und wiederholende Lesestrategien unterstützt. Dazu unterstreichen die Schüler Hauptgedanken des Textes und zählen die wichtigsten Punkte auf. Die Vermittlung der Lesestrategien basiert bei den Textdetektiven auf einem Krimi. Hier nutzt das Programm eine Analogie: Denn wie ein richtiger Detektiv bestimmte Hilfsmittel einsetzt, um einen Fall aufzuklären, so entschlüsseln auch die Krimileser mit Hilfe der Lesestrategien den Text. Diese Lesestrategie wird auch als Detektivmethode bezeichnet.
Leseolympiade zur Förderung der Lesegeschwindigkeit und des Textverständnisses
Ziel der Leseolympiade nach Bamberger ist es, in einem bestimmten Zeitraum, so viele Seiten wie möglich zu lesen. Bamberger hat nachgewiesen, dass die Lesefähigkeit (Lesegeschwindigkeit und Testverständnis) durch Viellesen steigt. Das leuchtet ein. Lesen erfüllt also in diesem Zusammenhang mehrere Funktionen:
- Steigerung der Lesekompetenz,
- Lesen als Schlüsselqualifikation zur Bewältigung weiterer Aufgaben,
- Schaffen von Lesemotivation, da den Schüler eine große Auswahl von altersgerechten Titeln zur Verfügung steht.