Und wieder ging ein Aufschrei durchs Netz: Jetzt gibt WhatsApp doch Nutzerdaten an Facebook weiter – eigentlich keine Überraschung. Trotz der Übernahme von WhatsApp durch Facebook sind nur wenige Nutzer abgesprungen oder später doch wieder bei WhatsApp gelandet. Es herrscht die verbreitete Meinung: „Mein dummes Geschwätz interessiert Facebook eh nicht.“ – Doch falsch gedacht, denn das, womit sich im Netz Geld verdienen lässt ist personalisierte Werbung. Auch wenn die eigentliche Nachricht verschlüsselt übertragen wird und nicht an Facebook weitergegeben wird, die Metadaten – die eigentlich interessanten Daten – werden ebenso wie die Mobilfunknummer an Facebook übermittelt. Dem kann man auch nicht widersprechen. Metadaten werden auch nicht verschlüsselt. Sie geben aber Aufschluss darüber, von wo ich mit wem wann wie häufig kommuniziere. Diese Informationen verraten durchaus viel und sind für die Werbeindustrie hilfreich, um Rückschlüsse auf das Nutzerverhalten zu erhalten.
Kommunikationswandel: Ich verabscheue die Art, wie auf WhatsApp kommuniziert wird
Datenschutz hin oder her – ich arbeite mit dem Netz und muss hier auch Kompromisse im Bereich des Datenschutzes eingehen, denn auch ich möchte, dass meine Webseiten von Google gut positioniert werden. Ein weiterer Grund, warum ich mich gegen den WhatsApp-Wahn wehre ist, die Art der Kommunikation. Ich höre in Gesprächen mit WhatsApp-Befürwortern immer: „Aber das ist doch so praktisch und nützlich.“ Ja sicher, Absprachen, Termine und Fotos lassen sich mit dem Messenger einfach und schnell austauschen. Wenn die Kommunikation zielgerichtet und frei von unwichtigen und überflüssigen Kommentaren wäre – ja, dann…
Inzwischen ist es aber schon so weit, dass man von der Kommunikation teilweise ausgeschlossen wird, ganz ähnlich wie vor Jahren, wenn man keine E-Mail-Adresse besaß. Dies ist wohl der entscheidende Grund, warum so viele Menschen WhatsApp nutzen oder auch dorthin zurückgekehrt sind. Wer will schon gerne Außenseiter sein oder wichtige Informationen verpassen? Also nimmt man es hin und macht mit. Und dadurch, dass es alle so machen, ist WhatsApp so groß und mächtig geworden. – Eigentlich eine ähnliche Entwicklung wie bei Google. Auch im Bereich der Suchmaschinen gibt es nur wenige Alternativen…
Welche Alternativen gibt es zu WhatsApp?
Messenger-Alternativen: Telegram, Threema und Singal
Signal: t3n: Diesen Messenger empfiehlt selbst Edward Snowden, 4.11.2015
Quellen:
- FAZ: So verschlüsseln Whatsapp & Co, 08.2016
- t3n: So verhinderst du, dass Facebook deine Whatsapp-Daten für Werbezwecke nutzt, 26.08.2016
- Netzpolitik.org: WhatsApp bietet nur Pseudo-Widerspruch zur Datenweitergabe an Facebook an, 26.8.2016