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Klimawandel: 2016 bisher wärmstes Jahr

Die Durchschnittstemperatur der Erde steigt an - Quelle: Pixabay

Das Jahr 2016 ist das dritte Jahr in Folge, das einen neuen Wärmerekord erzielte. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erreichte die weltweite Durchschnittstemperatur in 2016 mit 14,8° Celsius einen neuen Spitzenwert, der um 0,07 Grad über dem Vorjahr lag. Die Ursachen hierfür sehen Meteorologen zum einen im anthropogenen (vom Menschen verursachten) Treibhauseffekt und zum anderen in einem staken El Niño, der große Wärmemengen aus dem Pazifik freisetzte. Da dieses Wetterphänomen sich inzwischen stark abgeschwächt hat, wird für 2017 kein erneuter Temperaturrekord erwartet. Langfristig bleibt jedoch der Trend der weltweiten Erwärmung.

Der Klimawandel hat viele Folgen. So nimmt die Zahl der Waldbrände, Erdrutsche und Überschwemmung deutlich zu. Am meisten sind jedoch die Gletscher, Grönland, die Arktis und die Antarktis betroffen, da dort immer mehr Eis und Schnee abschmelzen.

Klimageschichte
Das Klima hat sich im Verlauf der Erdgeschichte immer wieder geändert. So gab es wechselweise Kalt- und Warmzeiten.  Die Klimageschichte dokumentiert Entwicklung, Schwankungen und Auswirkungen des irdischen Klimas sowohl in geologischen Zeiträumen als auch in den Epochen der jüngeren Vergangenheit.

Lückenlose, weltweite Temperaturmessungen erfolgen erst seit Ende des 19. Jahrhunderts. In Europa werden Klimadaten seit etwa 300 Jahren systematisch gesammelt. Um Informationen über das Klima weiter zurückliegender Perioden zu erhalten, müssen Forscher auf diverse Quellen zurückgreifen. So geben beispielsweise Schiffstagebücher, historische Schriften und Aufzeichnungen von Wein- und Getreidepreisen Hinweise auf die Klimaverhältnisse vergangener Zeiten. Mit dem Puzzle der Klimageschichte beschäftigt sich das Forschungsgebiet  Paläoklimatologie. Wissenschaftler versuchen anhand von Messungen, Analysen, historischen Daten und Modellen die Klimageschichte zu rekonstruieren und die Mechanismen von Ereignissen, die zu einem Wechseln zwischen Kalt- und Warmzeit (oder umgekehrt) geführt haben, zu enträtseln. Aus diesen Ergebnissen können dann Prognosen für die zukünftige Klimaentwicklung abgeleitet werden.

Proxydaten
Neben den direkten Messungen von Wetterdaten nutzen Wissenschaftler auch indirekte Anzeiger des Klimas, die ihre Spuren beispielsweise in Baumringen, Eisbohrkernen, Korallen, See- und Ozeansedimenten, Pollen oder Tropfsteine hinterlassen. Diese werden als Klimaproxy (engl. proxy = Stellvertreter) bezeichnet.

Forscher der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vermuten einen Zusammenhang zwischen der Nordatlantischen Oszillation (NAO) - der Schwankung des Luftdrucks zwischen dem Islandtief im Norden und dem Azorenhoch im Süden über dem Nordatlantik - und dem Wettergeschehen in Mitteleuropa und Marokko: Bringt die Nordatlantische Oszillation für Europa trockenes Wetter, dann wird es in Marokko feucht – und umgekehrt.

Stalagmiten sind Tropfsteine, die von unten nach oben wachsen - Quelle: Pixabay

Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher durch die Untersuchung von Tropfsteinen (Stalagmiten) aus Höhlen des Mittleren Atlas, einer Gebirgskette in Nordwest-Marokko. Stalagmiten sind Kalksteine, die in Höhlen von unten nach oben wachsen. Die Einlagerungen chemischer Elemente lassen auf Umweltveränderungen rückschließen. So lassen sich Klimaveränderungen, die in der Vergangenheit stattgefunden haben, ableiten. Stalagmiten verraten  beispielsweise wie stark es vor 200.000 Jahren geregnet hat.
Die Wissenschaftler leiten aus ihren Erkenntnissen die Schlussfolgerung ab, dass ein Abschmelzen des Grönlandeises starken Einfluss auf die Nordatlantische Oszillation haben wird. Dies wiederum würde Einfluss auf die Atmosphäre, die Ozeane und biologischen Prozesse sowie auf die Landwirtschaft und Fischerei dieser Regionen haben.

Quellen:

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