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Rezension: Die Vegetarierinnen von Richard Ulrich

Cover: Die Vegetarierinnnen von Richard Ulrich

Genre: Gegenwartsroman / Liebesroman mit Sachbuchelementen
Autor: Richard Ulrich
erschienen: 2015

Zusammenfassung:
Die 36-jährige Lehrerin Lisa Berner war nach ihrer Scheidung von Max Wallersleben in Brasilien, um an einem Projekt zum Schutz der Artenvielfalt mitzuarbeiten. Sie erfuhr und sah mit eigenen Augen, wie der Fleischhunger der westlichen Welt die Abholzung des Regenwaldes zur Folge hat. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland ändert Lisa ihren Lebensstil: sie wird Vegetarierin und setzt sich für eine fleischlose Ernährung und nachhaltige Lebensweise ein. Doch in ihrer Schule in Tutzing am Starenberger See in Bayern stößt Lisa mit ihrer persönlichen Einstellung bei den Eltern der Schüler auf Ablehnung. Lisa lässt sich davon jedoch nicht irritieren und gründet die Initiative „Nachhaltig wollen wir leben“. Mit Vorträgen, Diskussionen und diversen Aktionen engagiert sie sich für eine nachhaltige Lebensweise und riskiert am Ende sogar ihren Job.

Durch ihren Aktivismus wird der Geschäftsführer eines Fleischproduzenten auf Lisa und ihre Initiative aufmerksam und wittert Gefahr für sein Unternehmen und seine Branche. Deshalb setzt er seinen PR-Manager Andreas Draxl auf Lisa an, um sie und die Vorhaben der Initiative zu bespitzeln.

Privat wünscht sich Lisa einen Neustart mit ihrem Ex-Mann Max. Doch er kann sich nicht auf ihre neue Lebensweise einlassen und unterliegt dem gesellschaftlichen Druck durch seine neue Frau und ihren Vater. Max kann sich zunächst nicht aus der unglücklichen zweiten Ehe befreien.
Lisa fühlt sich sowohl zu dem Journalisten Draxl als auch zu ihrem vegan lebenden Lehrer-Kollegen Benedikt Tauber und dem Witwer und Biobauern Sebastian Wiesenhuber hingezogen.

Kritik
Das Ende ist etwas unvermittelt und abrupt. Für welchen Lebenspartner sich Lisa am Ende entscheidet, hätte ich mir etwas tiefgründiger und „blumiger“ gewünscht. So ist ihre Entscheidung nicht wirklich nachvollziehbar.
Der Titel „Die Vegetarierinnen“ bezieht sich auf die beiden Hauptpersonen Lisa und Max’s Mutter Sophie, die gemeinsam die Initiative „Nachhaltig wollen wir leben“ gründen. Sophie spielt aber tatsächlich eher eine Nebenrolle; denn das gesamte Engagement geht von Lisa aus. Über Sophies Bewegründe erfährt der Leser nur wenig.
Das Cover deutet wenig von der Geschichte zwischen den Buchdeckeln an. Es stellt den Vegetarismus in den Vordergrund und enthält keinen Hinweis auf die rahmende Liebesgeschichte.

Fazit
Der Roman verknüpft eine Beziehungsgeschichte mit der sachlichen Argumentation für eine nachhaltige Lebensweise und fleischlose Ernährung. Zusammenhänge zwischen Agrarwirtschaft, Regenwaldrodung und dem Klimawandel werden ebenso erklärt wie der Ökologische Fußabdruck. Die Fakten sind in die Geschichte eingewoben und wirken deshalb auf den Leser nicht belehrend, sondern regen zum Nachdenken an. Die fiktive Geschichte von Lisa ist somit gleichzeitig informativ und unterhaltsam.

Ziel des Autors ist es aufzuklären und auf die Probleme, die unsere westliche Lebensweise hervorruft hinzuweisen und im Sinne der Generationsgerechtigkeit einen Einstellungswandel bei den Menschen hervorzurufen. Die Botschaft lautet: esst weniger Fleisch und lebt in eurem Alltag nachhaltiger. Denn Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen bei jedem selbst.

Empfehlenswert für Fleischesser und angehende Vegetarier

Zum Autor:
Richard Ulrich, in Stuttgart geboren, war nach seinem Studium zum Wirtschaftsingenieur in der Mittelstandsförderung tätig. Sein privates Interesse für Natur- und Umweltschutz führte ihn zu ehrenamtlicher
Mitarbeit bei BUND und Greenpeace sowie zur Veröffentlichung mehrerer Umweltspiele.
Um eine Klimakrise zu vermeiden, hält er eine Dekarbonisierung von Energieerzeugung, Verkehr und Produktion für unumgänglich. Genauso wichtig findet er individuelle Maßnahmen wie eine fleischarme Ernährung, um die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren.
Der Autor lebt mit seiner Frau in Oberbayern.

SpiegelTV: Jeder kann die Welt retten
Dr. Phil erklärt, warum weniger Fleischkonsum weniger Erderwärmung bedeutet

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