Archäologie (die Lehre von den Altertümern) bedient sich sowohl naturwissenschaftlicher als auch geisteswissenschaftlicher Methoden, um die kulturelle Entwicklung der Menschheit zu erforschen. Das Teilgebiet der Archäoinformatik erweitert die bestehenden Methoden um digitale Technologien, ähnlich wie z.B. Wirtschafts-, Medien- oder Bioinformatik.
Das Fachgebiet Archäoinformatik gliedert sich in zwei Themenfelder:
- Theoretische Archäoinformatik
- Angewandte Archäoinformatik
Während die theoretische Archäoinformatik im Rahmen von Grundlagenforschungen archäologische Daten analysiert, steht bei der angewandten Archäoinformatik das Fundmaterial im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses. Beispiele sind die Denkmalpflege, Geoinformationssystem (GIS), Datenbanken und virtuelle Realitäten.
Die Universität Köln bietet ab Oktober 2017 im Masterstudiengang Archäologie die Studienrichtung Archäoinformatik an. Schwerpunkte der neuen Studienrichtung sind die Felder Data Science, 3D-Anwendungen, Geographische Informationswissenschaften, räumliche Analyse und rechnerbasiertes Modellieren. Bislang wurden nur einzelne Module zu archäoinformatischen Inhalten angeboten.
Auch die Universität Kiel bietet eine Vertiefung in diesem Bereich an. Hier ist der Fachbereich Archäoinformatik am Institut für Ur- und Frühgeschichte angesiedelt.
Auch das Deutsche Bergbaumuseum führt im Forschungsbereich Montanarchöologie Projekte im Bereich der Archäoinformatik durch. Damit die auf einer Ausgrabung erhobenen Daten einheitlich, vergleichbar und wissenschaftlich auswertbar sind, wurden Richtlinien und Arbeitsprozesse für eine digitale Grabungs- und Dokumentationstechnik entwickelt.
Quellen: