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Rückblick Masterarbeit

Nachdem ich bereits im Jahr 2013 das Zertifikat »educational media | Bildung und Medien« am Learning Lab der Universität Duisburg-Essen absolviert hatte, entschied ich mich im Wintersemester 2018/2019 für das Weiterbildungsprogramm »M. A. educational media | Bildung und Medien« mit dem akademischen Grad »Master of Arts«.

Die Module aus dem Zertifikat wurden mir anerkannt und so musste ich nur noch zwei Prüfungen für Module, die ich während des Zertifikat-Studiums aus reinem Interesse belegt hatte, nachholen und vier weitere Module belegen. Da ich zuvor kein geisteswissenschaftliches Fach studiert hatte, musste ich zusätzlich das Brückenmodul Forschungsmethoden bestehen.

Die Masterarbeit startet in diesem Weiterbildungsprogramm bereits mit der Vorbereitungsgruppe zum Mastermodul. Das einsemestrige Selbstlernangebot ist verpflichtend und endet mit dem Exposé für die Masterarbeit, die dann im darauffolgenden Semester geschrieben wird. Die Bearbeitungsfrist für die Masterarbeit beträgt 22 Wochen (also fünfeinhalb Monate).

Für mich stand fest, dass es sich bei der Masterarbeit um ein experimentelles, für die Praxis relevantes Thema handeln musste. Die Idee für meine Masterarbeit ergab sich aus meiner Projektarbeit im Modul »Entwicklung interaktiver Lernmedien«. Hier habe ich ein virtuelles Escape Game zum Thema »Urheberrecht & OER« erstellt, welches ich auch im Rahmen meiner Beschäftigung an der Hochschule Bochum zur Ausbildung studentischer E-Begleiter*innen eingesetzt habe. So wollte ich das mit der Software Articulate Storyline erstellte virtuelle Escape Game auf seine Lernwirksamkeit hin wissenschaftlich untersuchen.

Für das Exposé habe ich sehr viel Literatur recherchiert und diese mit Literaturverwaltungsprogramm Zotero (Open Source) verwaltet. Leider gab es in meinem Themenbereich fast ausschließlich englischsprachige Literatur, weshalb ich bereits beim Sichten und Lesen der Literaturquellen einzelne Passagen markiert und in Zotero kopiert und auch teilweise grob übersetzt habe. Exzerpte, also Zusammenfassungen von einzelnen Literaturquellen, habe ich nicht angefertigt. Trotzdem gestalteten sich diese Vorarbeiten als äußerst zeitaufwendig. Das Exposé habe ich im August 2020 eingereicht. Es trug den Arbeitstitel:

Problemorientiertes Lernen – Untersuchung zur kognitiven Belastung und Selbstwirksamkeitserwartung einer Selbstlerneinheit »Urheberrecht und OER in der Hochschullehre« mittels eines virtuellen Escape Room-Spiels

Tatsächlich ist die Titelfindung für eine Masterthesis nicht ganz einfach. So soll der Titel kurz und knackig sein, Interesse wecken, die wichtigsten Schlagworte enthalten und den wissenschaftlichen Anspruch vermitteln. Geholfen haben mir die Hinweise von Scribbr und die Diskussion über den Titel mit meinem Zweit-Gutachter.

An Ende trug meine Masterarbeit folgenden Titel:

Digitales Escape Game zu OER: Kognitive Belastung und Selbstwirksamkeit beim Lernen

Zu Beginn der Masterarbeit stand die Datenerhebung. Da ich mich für ein experimentelles Forschungsdesign entschieden haben, war der erste Schritt eine Moodle-Plattform aufzusetzen, zwei Moodle-Kurse zu erstellen, die sich nur in der Reihenfolge der beiden eingesetzten Lernelemente Web Based Training (WBT) und virtuelles Escape Game unterschieden. Eine technische Herausforderung bestand in der randomisierten Zuweisung der Probanden zu den zwei Kursen. Hier habe ich programmiertechnische Unterstützung erhalten und wir arbeiten aktuell noch an einem entsprechenden Moodle-Plugin, welches der Community zur Verfügung gestellt werden soll.

Nachdem die Technik stand ging es ans Marketing. Die Akquirierung von Probanden gestaltete sich ebenfalls als schwierig. Trotz großer Reichweite meiner Tweets und Artikeln in fachlichen Online-Medien, war die freiwillige Beteiligung nur mäßig. Letztendlich hat der Umfang der Stichprobe ausgereicht, um damit eine statistische Auswertung durchzuführen. Das war für mich der schwierigste Teil der Arbeit, da ich bisher noch keinerlei praktische Erfahrung mit statistischen Forschungsmethoden hatte. Die häufig genannte Methodenberatung der Universität Zürich [https://www.methodenberatung.uzh.ch/de/datenanalyse_spss.html] hat mir bei dieser Aufgabe nur geringfügig geholfen. Hilfreicher fand ich die Youtube-Videos von »Statistik am PC«, nachdem klar war, welches Testverfahren zur Auswertung meiner Daten verwendet werden sollte.

Tatsächlich habe ich auf die Datenauswertung ebenfalls sehr viel Zeit verwendet. Ein großer Faktor war hier Unsicherheit: Ist das richtig, was ich hier tue? Muss ich noch andere Testverfahren einsetzen? Wie interpretiere ich die Ergebnisse des gewählten Testverfahrens?
An dieser Stelle hat mir der Austausch mit anderen Studierenden, die ebenfalls eine quantitative Masterarbeit bearbeiten, gefehlt. Aufgrund der Corona-Krise (2020/21) und der Tatsache, dass in diesem Semester scheinbar niemand außer mir sich für quantitative Forschungsmethoden entschieden hat, musste ich mich alleine damit auseinandersetzen.

Den eigentlichen Schreibprozess habe ich tatsächlich unterschätzt. Ich habe im Vorfeld der Masterarbeit ja bereits umfangreiche Schreiberfahrungen sammeln können. So habe ich Buchprojekte, eine Hausarbeit mit einer guten Note und zahlreiche Webtexte verfasst. Nachdem die Struktur der Masterarbeit feststand (diese war weitgehend vorgegeben), ist das Füllen der Inhaltspunkte eigentlich leicht zu bewältigen. In der Realität hat das Schreiben einzelner Kapitel jedoch – wie so häufig – deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich dies geplant hatte. Insbesondere das ständige Suchen und Nachschlagen in der Literatur nach passenden Zitaten und die Formulierung der paraphrasierten übersetzten Zitate sowie der Kampf mit den Formatierungen in MS Word hat mich viel Zeit gekostet. Bei der Beantwortung formaler Fragen hat mir die Seite Scribbr https://www.scribbr.de/ geholfen.
Zum Ende wurde es dann tatsächlich eng. So habe ich die letzten vier bis sechs Wochen vor der Abgabe der Masterarbeit jedes Wochenende durchgearbeitet und die Absicht meine Masterarbeit lektorieren zu lassen, habe ich bereits früh wieder verworfen. Tatsächlich habe nur drei Personen meine Masterarbeit im Umfang von 70 Seiten (zzgl. ca. 30 Seiten Anhang) Korrektur gelesen. Letztendlich hat das aber vollends ausgereicht. Mit der sehr guten Note bin ich mehr als zufrieden und der Stress und die Arbeit haben sich rentiert.

DOI: 10.13140/RG.2.2.10471.16808/1

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