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Rezension: Topfit für die Schule – Wie Kinder im Familienalltag lernen

Illustration: Erstklässler - Quelle: Pixabay
Illustration: Erstklässler - Quelle: Pixabay

„Die Lehrerin fordert die Kinder auf: So, nun räumt die Rechenhefte in den Ranzen, sucht das grüne Lesebuch heraus und schlagt Seite 8 auf.“ In diesem einen Satz, der in jeder beliebigen 1. Klasse einer Grundschule so oder ähnlich fast täglich an die Schüler gerichtet wird, sind drei aufeinander folgende Anweisungen enthalten:
1. Rechenheft wegpacken
2. Grünes Lesebuch auspacken
3. Seite 8 aufschlagen.
An dieser Aufgabe scheitern viele Erstklässler und es dauert mitunter eine kleine Ewigkeit, bis alle Kinder bereit sind. Der eine hat Schwierigkeiten, das Rechenheft zu verstauen, der andere findet das Lesebuch nicht, wieder ein anderes Kind findet die Seite 8 nicht.
Die Schwierigkeit der Aufforderung nachzukommen liegt darin, sich drei Dinge zu merken, diese drei Aufträge in einer ablenkenden Umgebung auszuführen, über genügend motorisches Geschick zu verfügen, sich selbst zu organisieren und die Zahl 8 zu kennen.
Wo nun lernt ein Kind all diese Dinge? Im Supermarkt. Eine adäquate Situation stellt der wöchentliche Einkauf dar. Dem Vorschulkind wird aufgetragen, drei Sachen zu holen und in den Einkaufswagen zu legen. Im Supermarkt ist es laut; das Kind muss die Stimme von Mama oder Papa aus der Geräuschkulisse heraushören. Zum zweiten gibt es im Supermarkt viele, viele leckere Sachen, die ein Kind ablenken. Und zum dritten lernt es sich räumlich zu orientieren und dabei den Auftrag nicht zu vergessen.

Sockenmemory
Ein weiterer im Alltag leicht umzusetzende Möglichkeit ist das "Sockenmemory". Das Kind muss durch genaues hinsehen und vergleichen die passenden Paare aus dem Wäschekorb voller Socken herausfinden. Dazu muss es Größe, Farbe und Muster unterscheiden. Und bei schwarzen Socken ist es gar nicht so leicht die kleinen Unterschiede zu erkennen. Hat es alle Paare richtig zugeordnet, so werden die Paare entsprechend ihren Besitzern zu Haufen zusammengelegt. Hierbei erkennt das Kind, dass sechs Paar zusammengerollter Kindersocken einen kleineren Haufen ergeben, als 3 Paar Erwachsenensocken. Damit lernt es gleichzeitig den Unterschied zwischen „mehr“ und „größer“.

Anziehtraining und Mitarbeit im Haushalt
Mit dem Anziehtraining in 3 Schritten trainiert das Kind die Grob- und Feinmotorik, Körperwahrnehmung, Gleichgewicht, Handlungsplanung und gewinnt durch das selbständige Anziehen Selbstbewusstsein. Gleiches gilt für kleine Aufgaben im Haushalt, wie Tischdecken, Spülmaschine ausräumen, Obst und Gemüse schälen und schneiden, Brot schmieren, Wäsche sortieren …

Test: Wie fit ist mein Kind?
Im zweiten Teil des Buches findet sich ein Test mit Fähigkeiten und Tätigkeiten, die ein Vorschulkind bewältigen sollte. Die einzelnen Tätigkeiten werden dabei Schritt für Schritt beschrieben und durch Checklisten zur Erfolgskontrolle ergänzt.

Fazit:
Die praktischen Anregungen und Vorschläge sind alle logisch vollziehbar und durchaus leicht in den Alltag zu integrieren. Oft denkt man einfach nicht daran, das Kind mit in seine Tätigkeit einzubeziehen oder möchte den Haushalt schnell selber erledigen.

„Topfit für die Schule – durch kreatives Lernen im Familienalltag“ Rupert Dernick, Werner Tiki Küstenmacher, Kösel-Verlag München 2009, 3. Auflage, ISBN: 978-3-466-3077-7, Preis: 15,95 Euro

Weitere Infos: www.familienergo.de

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