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AIDS und HIV

Welt-AIDS-Tag (1.12.) - Quelle: Pixabay
Welt-AIDS-Tag (1.12.) - Quelle: Pixabay

Das Krankheitsbild AIDS bezeichnet eine spezifische Kombination von Symptomen, die beim Menschen in Folge der durch Infektion mit dem HI-Virus hervorgerufenen Zerstörung des Immunsystems auftreten. Das Immunsystem wird soweit geschwächt, dass sich Infizierte mit eigentlich harmlosen oder selten auftretenden Infektionskrankheiten anstecken und/oder an Krebs erkranken, woran sie letztlich sterben.

Retroviren - RNA-Viren
Retroviren oder kurz RNA-Viren sind wesentlich variabler als DNA-Viren und können sich sehr schnell an neue Wirte oder Zwischenwirte anpassen: Sie tragen ihre Erbinformation mit sich und sorgen gleichzeitig dafür, dass diese in der Wirtszelle „verarbeitet“ wird. Die Erreger der überwiegenden Mehrheit der neu auftretenden viralen Infektionskrankheiten der letzten Jahrzehnte, wie beispielsweise HIV oder die Variationen der Influenza sind RNA-Viren. Zur Familie der Retroviren gehören Spumaviren (die beim Menschen keine Krankheiten auslösen), Onkoviren (krebsauslösende Viren) und Lentiviren. Letztere sind Viren mit langsamer Infektiosität. Zu ihnen zählen u. a. Human Immunodeficiency Virus (HIV).

Nachdem das Viren-Erbgut in die DNA der menschlichen Wirtszelle eingebaut worden ist, bleibt es erst einmal lange Zeit inaktiv. Erst wenn das veränderte Erbgut seine „Arbeit aufnimmt“, ist die Krankheit wirklich ausgebrochen.
HI-Viren befallen T-Lymphozyten (T-Helfer-Zellen) und zerstört diese. T-Lymphozyten sind für die Immunabwehr äußerst wichtig. Gibt es zu wenige T-Zellen im Körper, so ist das Immunsystem geschwächt und kann Krankheitserreger nicht mehr wirksam bekämpfen. Gleichzeitig können sich auch bösartige Tumore bilden.
Ein gesunder Mensch besitzt zwischen 800 und 1000 T-Helfer-Zellen in einem Kubikmeter Blut. Bei HIV-Infizierten liegt dieser Wert bei 200 bis 500. Unterschreitet die Zahl der T-Helfer-Zellen die Schwelle von 100, spricht man vom Syndrom AIDS. Bei einigen Patienten finden sich überhaupt keine T-Helfer-Zellen mehr im Blut – bei ihnen ist das Immunsystem total zusammengebrochen. Aufgrund der sehr langen Inkubationszeit kann es Jahre dauern, bis man das Krankheitsrisiko bei HIV-positiv getesteten Patienten abschätzen kann.

Da AIDS eine Immunschwächekrankheit ist, gibt es keinen typischen Krankheitsverlauf. Doch in der Regel durchläuft eine HIV-Infektion drei Stadien:

  1. Nach der Ansteckung, die häufig mit grippeähnlichen Symptomen einhergeht, vergehen oft Jahre ohne irgendwelche Beschwerden (Inkubationszeit).
  2. Die zweite Phase ist durch eine Schwellung der Lymphknoten gekennzeichnet. Es kommt zu Fieber und häufig zu Pilzinfektionen.
  3. Im Endstadium ist das Immunsystem wegen fehlender T-Helfer-Zellen weitgehend lahmgelegt und der Patient leidet an zahlreichen opportunistischen Infektionen und Tumorerkrankungen. Diese Phase bezeichnet man mit AIDS.

Zu den häufigsten opportunistischen Krankheiten bei AIDS zählen:

  • Pneumocystis-carinii-Pneumonie (PcP), eine Lungenerkrankung
  • Toxoplasmose, eine Entzündung der inneren Organe
  • Kryptosporidiose, eine Durchfallerkrankung
  • Verschiedene Pilzerkrankungen
  • Verschiedene bakterielle Infektionen, z.B. Tuberkulose
  • Zytomegalie, eine Herpesinfektionen
  • Kaposi-Sarkom, eine Krebserkrankung mit Tumoren an Schleimhäuten und Darm

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