Im Zuge der Digitalisierung vollzieht sich auch in Büchereien und Bibliotheken ein Wandel. Der neue Trend geht weg von verstaubten Bücherregalen, die sich meterlang aneinander reihen, hin zu einem sozialen Treffpunkt, einem Ort für Informationen und Wissenschaustausch. Bibliotheken könnten zu einem "Dritten Ort" werden – einem Ort neben dem Zuhause, der Arbeit oder der Schule, an dem man sich gerne aufhält und sich austauscht.
Die Kölner Stadtbibliothek griff diesen neuen Trend bereits im Jahr 2013 auf und bietet seitdem einen Makerspace, einen Mitmach-Ort an. Hier finden Workshops und Do-It-Yourself-Projekte statt. Die Themen reichen von Coden für Kinder und Jugendliche über Zeichnen, virtuelle Realität, 3D-Modellierung und 3D-Druck bis hin zu Nähen mit der Overlock-Maschine. Auch Cryptoparties werden hier regelmäßig veranstaltet. Weitere Angebote sind die Leseförderung und der Sprachraum - in offener Lernort für Menschen unterschiedlichster Herkunft und ein Treffpunkt für den interkulturellen Austausch.
Dänische Bibliothek Dokk1 in Aarhus
Dänemark ist hier schon etwas weiter. Die moderne Bibliothek Dokk1 fungiert gleichzeitig als Bürgerbüro und Veranstaltungszentrum. Außerdem gibt es ein Reparatur-Café, Maker Spaces, 3D-Drucker und ein Tonstudio. Bei diesme Konzept steht der Mensch und das Zusammentreffen im Vordergund, gedruckte Bücher spielen eine eher untergeodnete Rolle.
Der Dritte Ort
Für den "Dritten Ort" sind Büchereien und Bibliotheken wie geschaffen. Sie sind öffentlich zugänglich und könnten durch Zusatzangebote im Bereich der Neuen Medien, Makerspaces und Veranstaltungsorten für Meetups in Kombination mit Integrations- und Serviceangeboten für Bürger wieder an Bedeutung erlangen. Ich wünsche mir, dass unsere Bibliotheken und Stadtbüchereien moderner und aufgeschlossener werden. Ein Ort für alle Generationen.
Quellen:
- Politik-Digital.de: Bibliotheken im Wandel: Ein Ort für Kreativität und Austausch, 20.03.2018
- Deutschlandfunk: Wozu noch Bibliotheken?, 17.12.2017
- Süddeutsche.de: Lest nicht, begegnet euch!, 8.03.2018