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Sonnenschutz: Ideen aus der Tierwelt

Nilpferd beim Sonnenbaden im Zoo - Quelle: Pixabay
Nilpferd beim Sonnenbaden im Zoo - Quelle: Pixabay

Nicht nur Menschen beten die Sonne an – auch Tiere, wie beispielsweise Katzen, lieben es sich von den Sonnenstrahlen wärmen zu lassen. Aber auch Tiere können – trotz ihres Fells – einen Sonnenbrand bekommen. Gefährdet sind vor allem weißhaarige Tiere, Tiere mit weißen Stellen im Fell oder besonders kurzem und dünnem Fell. Häufig tritt der Sonnenbrand an Stellen auf, die nur wenig oder gar nicht von Fell bedeckt sind, etwa auf dem Nasenrücken, an den Ohrrändern oder um die Augen. Einige Tiere haben effektive Schutzmaßnahmen im Verlauf der Evolution entwickelt. So zum Beispiel Nilpferde und Korallen.

Schwitzen Nilpferde Blut?
Flusspferde, auch Nilpferd oder Großflusspferd genannt, sind große, pflanzenfressende Säugetiere. Sie leben in Gruppen von zehn bis 15 Tieren zusammen. Ihr Lebensraum befindet sich in Gewässernähe im mittleren und südlichen Afrika. Obwohl Flusspferde gut an das Leben im Wasser angepasst sind, sind sie ziemlich schlechte Schwimmer. Sie laufen quasi auf dem Gewässergrund. Die Haut der Flusspferde ist etwa fünf Zentimeter dick. Sie wirkt wie eine Isolierschicht und dient sowohl im Wasser als auch an Land dem Temperaturausgleich. An Land trocknet die Dickhäuter – unter der starken afrikanischen Sonne – jedoch rasch aus.
Um sich vor einem Sonnenbrand zu schützen, produzieren Flusspferde quasi ihre eigene Sonnencreme mit eingebautem antibiotischem Effekt. Dazu produzieren sie über Hautdrüsen ein schweißähnliches Sekret als Sonnenschutz und zur Abwehr vor Erregern. Das Sekret hilft den Flussbewohnern dabei, die Körpertemperatur zu regulieren und enthält orange und rote Pigmente, die ihre Haut einfärben und vor schädlicher UV-Strahlung schützen. Die zunächst farblose Flüssigkeit verfärbt sich kurze Zeit später rötlich-braun. Manche Flusspferde sehen dann richtig rosig aus – was allerdings kein Blut ist.

Nilpferd-Schweiß schütz vor Sonnenbrand und krankmachenden Erregern
Chemiker der Keio-Universität in Yokohama konnten aus dem Nilpferd-Sekret zwei Pigmente isolieren, die für die ungewöhnliche Farbreaktion verantwortlich sind: Den roten Farbstoff nannten sie Hipposudorische Säure (Hippo = Nilpferd, Sudor = Schweiß), den orangen Norhipposudorische Säure. Beide können ultraviolette Strahlung effektiv abschirmen. Das rote Pigment hat zudem antibiotische Eigenschaften, wodurch das Wachstum von Krankheitserregern auf der Nilpferdhaut gehemmt wird.
Als Sonnenschutz für die menschliche Haut wird sich antiseptische orangerote Nilpferd-Sonnencreme wohl allerdings nicht durchsetzen können: Isoliert sind die Farbstoffe sehr instabil und zerfallen in kurzer Zeit. Allein auf der Haut der Tiere, bleibt ihre Färbung eine Zeit lang stabil – warum ist noch nicht klar.

Korallen produzieren natürlichen Sonnenschutz
Steinkorallen sind Tiere, die zu einem Großteil an der Entstehung der Korallenriffe beteiligt sind. Die sessilen Tiere haben die Fähigkeit, an ihrer Basis Kalk abzuscheiden, wodurch Riffe und im Laufe der Jahrtausende gewaltige Riffstrukturen entstehen. Korallenriffe liegen meistens knapp unter der Wasseroberfläche. Dorthin gelangt noch viel Sonnenlicht. Korallen schützen sich mit Hilfe von Algen, die symbiotisch in den Korallen leben. Wie genau der Mechanismus zum Sonnenschutz funktioniert, ist noch nicht vollständig erforscht. Doch Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Algen in den Korallen einen Wirkstoff produzieren, der in die Korallen transportiert wird und von ihnen in einen Sonnenschutz umgewandelt wird. Meeresforscher haben beobachtet, dass Fische, die solche Korallen fressen, auch von dem Sonnenschutz profitieren. Nun versuchen Wissenschaftler des King’s College in London, eine Tablette nach dem Rezept der Korallen herzustellen. Die Tabletten sollen den Menschen von Innen vor den gefährlichen UV-Strahlen schützt. Zunächst soll jedoch eine Lotion hergestellt werden.

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Sonnencreme mit Quallenschutz
Der Clownfisch schützt sich mit einer Schutzschicht vor den giftigen Seeanemonen. Dieser Stoff wird als Zusatz in Sonnencremes eingesetzt, um Schwimmer vor den Gefahren durch den Kontakt mit Quallen zu schützen.

 

Quellen:

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