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Sonnencreme mit Quallenschutz

Clownfisch - Quelle: Pixabay
Clownfisch - Quelle: Pixabay

Clownfisch „Nemo“ schützt sich mit einem Trick vor dem Gift der Seeanemonen. Der bunte Clownfisch lebt in Symbiose mit giftigen Seeamenomen: Er legt seine Eier im Innern der zu den Nesseltieren zählenden Seeanemonen ab und schützt den Symbiosepartner im Gegenzug vor Fressfeinden.

 

Qualle - Quelle: Pixabay
Qualle - Quelle: Pixabay

Nesseltiere: Quallen und Seeanemonen
Nesseltiere sind einfach gebaute, vielzellige Tiere. Zu ihnen gehören unter anderem Schirm- und Würfelquallen, Seeanemonen, Stein- und Weichkorallen sowie Süßwasserpolypen. Die Seeanemonen zählen zu den so genannten Blumentieren. Sie sind mit etwa 6.000 Arten die größte Gruppe der Nesseltiere.

Als Qualle oder Meduse bezeichnet man ein Lebensstadium einiger Nesseltiere. Quallen sind gallertartige Organismen, die zu rund 99 Prozent aus Wasser bestehen. Ihre Gestalt ist schirmartig mit einem hängenden Magenstiel, an dessen Unterseite sich eine Mundöffnung befindet. Quallen bevölkern seit mehr als einer halben Milliarde Jahre die Weltmeere.

Die meisten Quallen verfügen über lange Fangarme, die mit Nesselzellen ausgestattet sind. Die Nesselzellen enthalten ein giftiges Sekret. Kommt es zu einer Berührung mit einem Fremdkörper, platzt die Nesselkapsel im Innern der Nesselzelle mit einem Druck von 150 bis 200 bar auf und schießt einen Nesselfaden nach außen, der gleichzeitig das in der Nesselkapsel enthaltene, lähmende Gift abgibt. Das Gift einiger dieser Nesseltiere kann beim Menschen Brechreiz, Atem- sowie Herz-Kreislauf-Beschwerden oder gar den Tod durch Herzversagen auslösen. So wirkt zum Beispiel das Nervengift der Portugiesischen Galeere fast genauso stark wie das Gift einer Kobra.

Der Abschuss der giftigen Nesselkapsel erfolgt in nur 0,003 Sekunden, was einer Beschleunigung von Null auf 1.400 Kilometer pro Stunde entspricht. Diese Reaktionsgeschwindigkeit zählt zu den schnellsten, die man bislang in der Tierwelt beobachtet hat. Nachdem die Qualle auf diese Weise ihr Gift verbreitet hat, stößt sie die Nesselkapseln ab und bildet neue.

Die Nesseltiere nutzen ihre langen Tentakeln zum Fangen von Beutetieren oder zur Verteidigung. Bei der Berührung erkennt das Nesseltier jedoch, ob es sich um eine eigene Tentakel, einen Fressfeind oder ein Beutetier handelt.

Der Trick des Clownfisch
Israelische Forscher beobachteten, dass der bunte Clownfisch sich inmitten giftiger Seeanemonen gefahrlos bewegt. Sie fanden heraus, dass der Körper des Fisches mit einer Schutzschicht überzogen ist. Diese Außenhaut gaukelt den Seeanemonen vor, dass es sich nicht um ein potentielles Beutetier, sondern um einen eigenen Fangarm handelt. Mit diesem Trick gelingt es dem Clownfisch unbehelligt zwischen den Fangarmen hin und her zu schwimmen und seine Eier im Schutz der Seeanemone abzulegen.

Anti-Quallen-Substanz
Inzwischen ist es gelungen, den Wirkstoff, den der Clownfisch zur Verwirrung der Seeanemone einsetzt, zu isolieren und in einen Zusatz für Sonnencremes zu überführen. Dabei verhindert eine silikonartige Substanz den direkten Hautkontakt mit Quallen und Annemonen. Weitere Substanzen unterdrücken den Auslösemechanismus, hemmen die Signalweiterleitung und blockieren den Druckanstieg in den Nesselzellen, so dass es erst gar nicht zum Abschuss der giftigen Nesselkapseln kommt.

Die spezielle Sonnenlotion wird in Apotheken unter dem Namen „AMV Sonnen- und Quallenschutz“ vertrieben. Zu kaufen gibt es sie in zwei Ausführungen: für Erwachsene mit einem Lichtschutzfaktor 15 und für Kinder mit einem Lichtschutzfaktor 30.

Anwendung:
Etwa 10 Minuten vor dem Sonnenbad oder Schwimmen großzügig auf die Haut auftragen. Gegebenenfalls auch unter dem Badeanzug. Es wird empfohlen, nach längerem Baden die Lotion erneut aufzutragen. Nicht mit anderen Sonnenschutzprodukten mischen.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Quallenkontakt
Jedes Jahr erleiden schätzungsweise rund 150 Millionen Menschen weltweit Verletzungen durch Kontakt mit Nesseltieren. Meistens geschehen solche Unfälle beim Baden im Meer. Zu den Verursachern, die in fast allen Meeren anzutreffen sind, zählen verschiedene Polypen, Seeanemonen, Quallen und winzige Seeläuse. Ein Angriff erzeugt auf der Haut brennende Rötungen und Blasen wie bei einer Verbrennung. Oft behalten die betroffenen Personen Narben und Pigmentstörungen zurück. Weitere Charakteristische Symptome sind:

  • ein sich schnell ausbreitender Schmerz
  • Herz-Kreislaufstörungen
  • Schockzustand
  • Erbrechen

Als erste Gegenmaßnahmen nach einer Nesseltier-Attacke sollte man sich unter keinen Umständen unter eine Süßwasserdusche stellen. Denn dann platzen die noch auf der Haut haftenden Nesselkapseln auf und entlassen ihr Gift. Besser ist es, sich zunächst mit Sand abzureiben und dann sicherheitshalber einen Arzt aufzusuchen.

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