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Aloe Vera: Heilpflanze und Nahrungsergänzungsmittel

Aloe Vera Pflanze - Quelle: Pixabay
Aloe Vera Pflanze - Quelle: Pixabay

Bereits vor rund 6.000 Jahren sollen laut ägyptischen Aufzeichnungen Nofretete und Cleopatra in Aloe Vera Extrakt gebadet haben, um ihre Haut jung und schön zu halten.
Bei den Sumerern und in der chinesischen Heilkunde war Aloe Vera ebenfalls als Heilpflanze bekannt. Ebenso bei den Mayas. Sie behandelten Brandwunden, Sonnenbrand, Frostbeulen, Abschürfungen, kleine Schnitte, Blasen, leichte Verbrennungen und Ausschlag mit dem Pflanzensaft. Kolumbus führte die Aloe Vera-Pflanze nach Europa ein. Bis zum ersten Weltkrieg war Aloe Vera als Hausmittel in fast jedem Haushalt anzutreffen. Es half bei kleinen Verletzungen und Verbrennungen; die Wunden heilten schneller.

Aloe Vera als Abführmittel
Lange Zeit war Aloe Vera ein in Deutschland verbreitetes Abführmittel. Dazu verwendet man das ganze Pflanzenblatt samt der äußeren Haut. Man schneidet die Blätter am unteren Ende ab und lässt den Saft, der sich zwischen der Haut und dem gelförmigem Fleisch des Blattes bildet, heraus laufen. Diese gelbe, bitter schmeckende Flüssigkeit wird erhitzt, wobei ein Granulat entsteht. Das Aloe Vera Abführmittel zeigt starke Nebenwirkungen und reizt den Darm. Die enthaltene Wirksubstanz Aloin steht zusätzlich unter Verdacht bei Daueranwendung Krebs erregend zu sein. Deshalb soll das apothekenpflichtige Aloe-Abführmittel nicht länger als zwei Wochen, nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit, nicht bei entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen und Hämorrhoiden, eingenommen werden.

Aloe Gel und Aloe Vera-Saft
Als Gel bezeichnet man das farblose und zähflüssige Fleisch des Aloe Vera-Blatts. Es besteht zu 98,5 Prozent aus Wasser. Den Rest stellen Kohlenhydrate, Aminosäuren, Fette, Gerbstoffe und Enzyme.
Den Aloe Vera-Saft gewinnt man ebenfalls aus dem Gel der Blätter. Die Blätter werden ausgepresst und gefiltert, um die abführenden Stoffe aus den äußeren Pflanzenschichten zu entfernen. Heutige Technologien entfernen die abführenden Substanzen fast vollständig. Doch der Aloe-Saft reagiert mit dem Luftsauerstoff; er oxidiert. Deshalb muss er innerhalb weniger Stunden verarbeitet werden. Zur Stabilisierung dienen Vitamin C (Ascorbinsäure) oder Zitronensäure. Häufig werden Konservierungsstoffe, wie beispielsweise Natrium-Benzoat – also Benzoesäure oder E 211 – oder Kaliumsorbat – auch E 202 – eingesetzt. Beide Zusatzstoffe können bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen. Die Konservierungsstoffe dürfen zugesetzt werden, da es sich beim Aloe Vera-Saft gemäß Fruchtsaft-Verordnung um keinen echten „Saft“, sondern um ein Pflanzen-Blattextrakt handelt. Aloe Vera zählt somit zu den Nahrungsergänzungsmitteln.

Anhänger der Aloe Vera sprechen dem Pflanzensaft vielseitige gesundheitliche Wirkweisen zu. Dazu zählen zum Beispiel: Stärkung des Immunsystems, Abhilfe bei Verdauungsstörungen und Pilzerkrankungen sowie antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Letztere wird auf einen Inhaltsstoff der Aloe Vera zurück geführt. Es handelt sich dabei um die langkettige Zuckerform Acemannan. Bis zur Pubertät wird diese Substanz im Körper gebildet und fördert das Wachstum, danach muss es von außen zugeführt werden. In ähnlicher Form kommt es beispielsweise in Ginsengwurzeln vor. Einen wissenschaftlichen Nachweis für die Heilkraft des Aloe-Safts steht bislang noch aus.

Echte Aloe
Gel wie Saft werden meist aus der Pflanze „Aloe barbadensis miller“ hergestellt. Sie wird in Spanien, auf den Kanaren, in Mexiko, Südamerika, Australien und den südlichen USA angebaut.
Die „echte Aloe“ bezeichnet man auch als Wüstenlilie. Sie zählt zu den Sukkulenten; ist also eine Art Kaktus. Botanisch zählt die Aloe-Pflanze zu den Lilieingewächsen. Die Pflanze kann bis zu zehn Jahre alt werden. Die stiellosen, dicken Blätter werden 15 bis 35 Zentimeter lang und 4 bis 5 Zentimeter breit. An den Rändern tragen sie Stacheln. Aloe Vera Pflanzen können gut im eigenen Garten gezogen und im Winter im Haus gehalten werden.
Ihren Namen verdankt die Wüstenlilie ihrer Fähigkeit in sehr heißen und trockenen Gebieten zu überleben. Sie speichert dazu Wasser in ihren Blättern.

Aloe Vera in Kosmetika und Hautpflegeprodukten
Die Möglichkeit Wasser zu speichern und die damit einhergehende Eigenschaft der Feuchtigkeitsspende, brachte Aloe Vera-Produkten den Erfolg. Doch die Wirkung hängt vom Produkt ab. So ist der Erfolg von Aloe Vera-Komponenten in abwaschbaren Kosmetika wie beispielsweise Duschgel oder Shampoo gering. Sie bleiben zu kurz auf Haut und Haaren, um eine nachweisbare Wirkung zu hinterlassen. In Cremes und Körperlotionen sind Aloe Vera-Bestandteile erfolgreicher, da sie in die Haut einziehen. Stimmen Konzentration und Qualität des Pflanzenzusatzes, so pflegen diese Produkte die Haut zusätzlich. Doch leider büßen viele Aloe-Mittel während des Verarbeitungsprozesses einen großen Teil ihrer Wirksamkeit ein.


Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Text generell fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt oder Apotheker - nicht ersetzen kann.

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