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Propolis: Natürliches Antibiotikum

Bienenwaben - Quelle: Pixabay
Bienenwaben - Quelle: Pixabay

Die Bezeichnung Propolis (auch Bienenharz) setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern für „vor“ und „Stadt“ zusammen. Nach der Schutz-Aufgabe des Propolis kann man es grob als „Beschützer der Stadt“ oder besser als „Beschützer des Bienenstocks“ bezeichnen. Denn im Bienenstock herrschen ideale Bedingungen für Bakterienkeime, Viren und Pilze. Insbesondere die Temperatur, welche in einem Stock um die 35 Grad Celsius liegt, fördert Krankheitserreger. Die Bienen verwenden Propolis zum Abdichten kleiner Öffnungen, Spalten und Ritzen, um dem Eindringen von Mikroorganismen vorzubeugen. Auch Nahrungsreste werden mit Propolis einbalsamiert, um Verwesungsprodukte fern zu halten. Hierdurch schützt sich das Bienenvolk vor Infektionen.
Die Bienen sammeln den harzigen Grundstoff an der Rinde und den Knospen verschiedener Pflanzen, vorzugsweise an Bäumen wie Pappeln, Birken, Weiden, Kastanien, Fichten, Tannen und Kiefern. Das Knospenharz wird dann von den Bienen im Bienenstock durch Kauen und Einspeicheln zu Propolis weiterverarbeitet.

Chemische Eigenschaften
Bieneharz ist ein Gemisch aus mehr als 150 verschiedenen Substanzen, deren Zusammensetzung stark variiert. Bislang sind noch nicht alle Bestandteile identifiziert. Der natürliche Leim enthält durchschnittlich rund 55 Prozent Harz und Pollenbalsam, 30 Prozent Wachs, 10 Prozent ätherische Öle und 5 Prozent Pollen und Spurenelemente. Das Naturprodukt weist Farben von hellgelb über braun bis hin zu schwarz auf. Der Geschmack ist bitter und scharf; der Geruch meist süßlich. Bei 15 Grad Celsius ist Propolis brüchig und hart, bei 30 Grad Celsius geschmeidig, darüber wird es klebrig und sehr weich. Ab einer Temperatur von 65 Grad Celsius wird es flüssig, schmilzt aber erst bei über 100 Grad Celsius vollständig. Es ist lipophil und hydrophob, also fettliebend und wasserabstoßend.

 

Gewinnung
Die Propolis-Produktion kann vom Imker dadurch verstärkt werden, indem ein feinmaschiges Kunststoffgitter im Bienenstock angebracht wird. Die Biene verkitten dann die störenden Zwischenräume. Ein leichter Luftzug verstärkt die Arbeit der Bienen nochmals. Das verschlossene Gitter wird dann entnommen und ins Gefrierfach gelegt. Da sich die physikalischen Eigenschaften des Propolis bei tiefen Temperaturen von flüssig zu hart und spröde ändern, kann das Naturprodukt durch Biegen des Gitters nun leicht abgelöst werden.

 

Wirkungsweise
Das Naturheilmittel wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend. Außerdem verfügt es über eine wundheilungsfördernde Wirkung. Die antibakterielle Wirkung beruht vorwiegend auf dem Gehalt an flüchtigen Ölen und Flavonoiden. Das sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die eine wichtige Rolle beim Stoffwechsel vieler Pflanzen spielen. Flavonoide finden sich in vielen pflanzlichen Lebensmitteln wie beispielsweise Zitronen.

 

Anwendung
Propolis unterliegt in Deutschland hinsichtlich Herstellung, Vertrieb und Verkauf dem Arzneimittelgesetz. Propolis ist kein Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel. Das Naturprodukt kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Die Anwendungsgebiete reichen von der Wundbehandlung über die Behandlung von Sonnenbrand und Erkältungskrankheiten bis hin zur Stärkung der Immunabwehr und der Schmerzbehandlung von Gelenken.
Propolis ist als Pulver, Tinktur, Creme oder Salbe käuflich zu erwerben. Generell wird empfohlen, Propolis-Produkte direkt vom Imker oder in der Apotheke zu kaufen. Es gibt sogar Propolis-Bonbons zur Behandlung von Halsschmerzen, Heiserkeit und Husten. Propolis kann auch zur Herstellung von Holzlasur verwendet werden. Doch hauptsächlich wird Propolis in der Alternativmedizin und der Naturheilkunde eingesetzt. Es sei noch darauf hingewiesen, dass Propolis Kontaktallergien auslösen kann. Etwa 5 Prozent der Menschen sind gegen Propolis allergisch. Deshalb sollte man vor der ersten Anwendung einen kleinen Allergietest machen: Behandeln Sie eine kleine Stelle am Unterarm mit dem Propolis-Produkt. Treten innerhalb von 24 Stunden Hautreaktionen, wie Rötung oder Juckreiz auf, so ist der Test positiv und Sie sollten das Produkt nicht verwenden.


Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Text generell fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt oder Apotheker - nicht ersetzen kann.

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