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Bio-Mineralisation von Gold

Goldnugget - Quelle: Pixabay
Goldnugget - Quelle: Pixabay

Das Bakterium Cupriavidus metallidurans produziert aus giftigen Gold-Schwefel-Verbindungen reine, metallische Goldnuggets.

Schon die Alchemisten waren stets auf der Suche nach dem Stein der Weisen – einer Substanz die unedle Metalle, wie beispielsweise Quecksilber, in Gold oder Silber verwandeln kann. Für viele Alchemisten galt der Stein der Weisen als Universalmedizin, wenn sie denn entdeckt würde.
Heute weiß man, dass die Umwandlung eines Elements in ein anderes auf chemischem Wege unmöglich ist, da bei solchen Reaktion nicht genügend Energie freigesetzt wird. Umwandlungen dieser Art benötigen enorme Mengen an Energie, wie bei Kernreaktion in Atomreaktoren. Doch es gibt Beweise dafür, dass Gold auch durch organische Prozesse entstehen kann. Dabei sind spezielle Mikroorganismen an der Entstehung der von Goldgräbern begehrten Goldnuggets beteiligt.
Der Fachbegriff heißt Bio-Mineralisation. Damit wird ein Vorgang bezeichnet, bei dem als Folge der Lebenstätigkeit von Organismen mineralische Produkte (Biominerale) entstehen.

Seifengold – begehrte Goldnuggets bei Goldgräbern
Das Wasch- oder Seifengold in Flüssen bezeichnet man als sekundäre Goldlagerstätten. Fließende Gewässer konzentrieren durch Erosionsprozesse elementares Gold, welches aus goldhaltigen Gesteinen ausgespült wird. An anderer Stelle werden die Goldpartikel in Form von Seifen in ruhigeren Gewässern im Flussbett abgelagert. Goldgräber trennen die schweren Goldpartikel dann von dem Sand und Kies durch Sieben. Mehr als die Hälfte allen gefundenen Goldes stammt aus Seifengoldvorkommen. Fast alle europäischen Flüsse führen Spuren von Gold mit sich. Die größte, bekannte Goldseife liegt in der Nähe von Johannesburg in Südafrika.

Bakterium wandelt giftiges Goldverbindungen in reines Gold um
Lange wurde angenommen, dass die Entstehung von Gold ein rein anorganischer Prozess sei. Dass Mikroorganismen über organische Prozesse Goldkörnchen herstellen, vermuteten australische Wissenschaftler bereits im Jahr 2006. Damals fanden sie das Bakterium Cupriavidus metallidurans an zwei weit auseinanderliegenden Orten, jeweils auf Goldnuggets. Später konnte nachgewiesen werden, dass diese Mikroorganismen rein nicht zufällig auf den Goldklümpchen sitzen, sondern das Gold über eine biochemische Reaktion selbst produzieren. Scheinbar tun sie dies zu ihrem eigenen Schutz. Denn sie haben sich durch diese Fähigkeit einen Lebensraum erschlossen, der für andere Organismen nicht zugänglich ist. In den Böden, in denen die Gold-Bakterien siedeln, finden sich toxische Goldverbindungen. Diese giftigen Gold-Schwefel-Verbindungen aktivieren einen Gen-Komplex im Bakterium. Über eine Reaktionskette erfolgt die chemische Umwandlung in reines, weniger giftiges Gold. Es handelt sich also um eine Abwehrreaktion, die dem Bakterium eine ökologische Nische sichert. Der Nachweis der organischen Goldproduktion ist neben den Glasschwämmen, die biologische Glasfasern herstellen, ein weiterer Beweis für die Fähigkeit von Organismen durch organische Prozesse ein anorganisches Material zu erzeugen.

Quellen:

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