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Stille-Übungen und Spiele zur Entspannung

Phantasiereisen, aufmerksames Hören und ruhige Bewegungsspiele - Ruhephasen unterstützen den Stressabbau und tragen zur Ausgeglichenheit bei.

Stressabbau für Kinder mit Hilfe von Stille- und Entspannungsübunen - Quelle: Pixabay
Stressabbau für Kinder mit Hilfe von Stille- und Entspannungsübungen - Quelle: Pixabay

Die Lebenssituation von Kindern hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Volle Terminkalender durch Kindergarten oder Schule, Sport, Musik und weitere Hobbys bereiten vielen Kindern Stress. Stehen Kinder unter Stress, so lässt sich dies leicht an ihrer Körpersprache ablesen: angespannte Körperhaltung, zusammengebissene Zähne, hochgezogene Schultern, Unruhe oder gar Aggressionen. In diesen Situationen sind die Kinder in ihrem Lernverhalten und in ihrer gesamten Entwicklung beeinträchtigt. Hält der Zustand länger an, so kann sich dies negativ auf den Familienalltag auswirken. Überlastung und Stress zeigen sich auch in psychosomatischen Beschwerden wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Problemen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Allergien. Neben Bewegungsmöglichkeiten im Freien sollte daher auch immer Zeit zum freien Spielen bleiben oder auch mal zum nichts tun und faulenzen. Kinder haben heute kaum eine Chance, Ruhe und Stille zu finden. In unserer hektischen und lauten Welt ist dies nahezu Luxus. Deshalb ist es wichtig, Kindern Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie zu Ruhe und Entspannung finden können. Ruhesituationen und Entspannungsübungen sollten daher möglichst in den Tagesablauf integriert und ritualisiert werden.

Hier einige Beispiel für Stille-Übungen und Entspannungsspiele:

Die Stille hören
Ist es ganz still, so ist nichts zu hören. Oder doch? Die Kinder sitzen bequem im Kreis auf den Boden oder im Stuhlkreis. Ein Gong oder eine Triangel sind das Zeichen für den Beginn und das Ende der Stille-Übung. Zwischen den Klängen sollen alle mucksmäuschenstill sein und horchen, welche Geräusche von draußen oder aus anderen Räumen im Haus herein dringen. Hört man einen Wasserhahn tropfen, jemanden mit Geschirr hantieren, eine tickende Uhr oder gar das Gezwitscher der Vögel durch das geöffnete Fenster? Die Zeit der Stille sollte zunächst kurz sein, etwas zwei bis drei Minuten. Anschließend sollen die Kinder berichten, was sie gehört haben. Haben alle das Gleich gehört?

Stecknadel fallen hören
Diese Stille-Übung schult gleichzeitig den Hörsinn. Alle Kinder sitzen am Tisch und schließen die Augen. Ein Spielleiter lässt nun eine Stecknadel mehrmals hintereinander auf die harte Tischoberfläche fallen. Die Kinder sollen leise für sich mitzählen, wie oft die Stecknadel auf den Tisch fällt. Können die Kinder noch nicht einwandfrei zählen oder sich die Zahl behalten, so kann man den Kindern kleine Zählhilfen, wie Spielchips oder Körner in die Hand geben. Bei jedem Fallen der Stecknadel, wird ein Chip oder Korn auf den Tisch gelegt und anschließend gezählt. Anstelle der Stecknadel kann man auch mit einer Pipette Wassertropfen in eine Schüssel mit Wasser tropfen.
Eine weitere Hör-Übung ist, eine Metallkugel in einer Schüssel zu rollen. Die Kinder haben dabei wieder die Augen geschlossen. Langsam kommt die Kugel zur Ruhe. Wer von den Kindern nichts mehr hört, hebt seinen Arm.

Die Reise durch den Körper
Für diese Entspannungsübung sollten die Kinder die Namen der Körperteile kennen. Ziel dieser Übung ist das Hineinspüren in den eigenen Körper. Gleichzeitig ist dies eine Übung zur Stärkung der Körperwahrnehmung. Die Kinder liegen auf einer Wolldecke oder auf Matten entspannt auf dem Rücken. Nun beginnt man mit leiser, ruhiger Stimme mit der Reise in den Körper: „Schließe deine Augen und richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper. Spüre welche Körperstellen den Boden berühren. Richte deine Aufmerksamkeit auf deine rechte Hand. Spüre, ob sie warm oder kalt ist. Wandere zu deinem rechten Daumen. Berührt er den Boden? Gehe weiter zum Zeigefinger…“. Von der rechten Hand geht es über den rechten Arm zur Schulter, dann über den rechten Brustkorb und Bauch runter zum rechten Bein, dem Knie und dem Fuß. Dann wechselt man zum linken Fuß und wandert über das linke Knie das Bein hinauf, über den linken Bauch, die Brust und weiter über die linke Schulter, den linken Arm bis zur linken Hand mit den Fingern. Zum Ende der Entspannungsübung holt man die Kinder aus der Entspannungsphase: „Atme tief ein und aus. Rekle und strecke dich. Bewege deine Arme und Beine und öffne deine Augen. Steh nun langsam auf.“

Phantasiereisen
Phantasie- oder Traumreisen laufen ganz ähnlich ab, wie die Reise durch den Körper. Die Phantasiereise beginnt mit einer Einleitung, um zur Ruhe zu kommen und sich auf die neue Situation einstellen zu können. Das Thema der Phantasiereise kann ganz unterschiedlich sein. Zum Beispiel reist man in Gedanken an den sonnigen Strand, reitet wie eine Feder auf dem Wind oder taucht mit einem U-Boot tief ins Meer hinein. Phantasiereisen kann man sich leicht selber ausdenken. Ein wenig ruhige Entspannungsmusik im Hintergrund rundet das Traumerlebnis ab.

Pflanzen spielen
Ein ruhiges Bewegungsspiel ist es, sich vorzustellen ein Baum, ein Grashalm oder eine Blume zu sein. Die Pflanze erwacht, geweckt von den ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Sie reckt und streckt sich. Dann kommt leichter Wind auf und die Pflanzen wiegen sich leicht hin und her. Der Wind wird stärker und die Bewegungen auch. Dann lässt der Wind nach, die Bewegungen werden langsamer und schließlich wird es Abend. Die Pflanze wird klein und schläft.

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