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Boßeln: Kegeln auf der Straße

Hier wird geboßelt © M. Rüter
Hier wird geboßelt © M. Rüter

Beim klassischen Boßeln spielen zwei Mannschaften gegeneinander. Dabei gibt es keine feste Wurfbahn, sondern die Wettbewerbe finden auf Landstraßen statt. Jeder Werfer setzt mit seinem Wurf an dem Landepunkt des Vorwerfers seiner Mannschaft an. Ziel ist es die jeweilige Wegstrecke mit möglichst wenigen Würfen zu überwinden. Beim Straßenboßeln gewinnt die Mannschaft, die mit den wenigsten Würfen eine bestimmte Strecke überwindet. Da jedem Werfer zwischen zehn bis zwölf Würfe zukommen, sind Spielstrecken von rund acht Kilometern nicht selten. Die Boßelwege sind häufig mit entsprechenden Straßenschildern gekennzeichnet. Die übliche Saison für das Boßeln liegt im Winter und zum Beginn des Frühjahrs. Doch prinzipiell kann es zu allen Jahreszeiten betrieben werden.

Geboßelt wird überwiegend in den norddeutschen Küstenregionen: Ostfriesland, Oldenburger Land, Dithmarschen, Nordfriesland und Emsland, aber auch in Nordrhein-Westfalen sowie in der Gegend um die Gemeinde Lehre im Osten von Braunschweig. Bekannt ist es auch in den Niederlande, Irland, Italien oder manchen Gebieten der USA.

Die Kugeln
Die verwendeten Kugeln heißen Boßeln – plattdeutsch für Kugeln. In der Anfangszeit spielte man mit schweren Holzkugeln. Heute benutzt man Boßeln aus synthetischen Materialien und Gummikugeln. Während die Gummikugeln in zwei verschiedenen Größen erhältlich sind, gibt es die Kunstoffkugeln in drei verschiedenen Größen.

Die Wurftechnik
Der Werfer nimmt einen etwa 20-Meter-langen Anlauf. Hierbei hält er die Boßelkugel in einer Hand neben dem Körper. Kurz vor dem Abwurf, holt er mit der Wurfhand Schwung, indem er seinen Arm nach hinten ausstreckt. Dann wird die Kugel mit möglichst viel Kraft und Geschwindigkeit nach vorn weggeschleudert. Der Bewegungsablauf ist dem des Kegelns vergleichbar. Beim Abwurf unterscheidet man zwischen drei Wurfarten, um der Kugel einen gewissen Drall zu geben. Außerdem muss der Werfer die Beschaffenheit der Straße kennen. Hierbei ist insbesondere das Gefälle wichtig. Eine Spurrille, in die der Werfer seine Kugel werfen kann, ist ebenfalls von Vorteil. Auf diese Straßenbeschaffenheit achtet meistens der Anzeiger, der dem Werfer entsprechende Tipps zuruft und entscheidet, auf welcher Seite der Straße der Werfer anzulaufen und wie er zu werfen hat.

Standkampf / Preiswerfen
Neben dem Wettkampf auf Strecke existiert der Standkampf, bei dem immer von der gleichen Stelle abgeworfen wird. Der Standkampf findet meistens bei Vereinsmeisterschaften, Preisboßeln oder friesischen Mehrkampf statt.

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