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Matomo (ehemals Piwik) als Alternative zu Google Analytics

Piwik heißt jetzt Matomo (aktualisierter Beitrag)

Demo Matomo

Zugriffs-Statistiken auf dem eigenen Server verwalten
Jeder Betreiber einer Internetpräsenz möchte gerne etwas über seine Nutzer erfahren. Wie viele Besucher hat meine Website am Tag / in der Woche / im Monat? Wie lange verweilen die Besucher auf meinen Internetseiten? Welche Inhalte werden am häufigsten gelesen? Wie haben Sie mein Angebot im WWW gefunden? Sind sie über einen Link von einer anderen Seite oder über eine Suchmaschine auf eine meiner Unterseiten gestoßen? Welches Suchwort (Keyword) haben sie in das Suchfeld der Suchmaschine eingegeben? Dies sind wohl die zentralen Fragen, die eine aussagekräftige Webstatistik beantworten kann. Die Antworten auf all diese Fragen helfen dann die einzelnen Internetseiten noch besser für Suchmaschinen zu optimieren. Schön, wenn das reine Zahlenmaterial dann auch gleich noch grafisch ausgegeben wird, so dass man mit einem Blick Trends und Entwicklungen direkt ablesen kann.

Was spricht gegen Google Analytics?
Ein wesentlicher Nachteil von Google Analytics ist, dass man die Zugriffsdaten in die Hände Dritter gibt. Denn die Datenspeicherung erfolgt auf den Google-Rechnern dieser Welt. Somit spielt man unweigerlich dem Datensammler Google noch mehr Informationen über sich selbst und seine Nutzer zu.

Alternative: Motomo (ehemals Piwik)
Motomo ist ein Open Source-Projekt. Es ist der Nachfolger der Statistikanwendung phpMyVisits und hieß zunächst Piwik. Die Namensänderung erfolgte Anfang 2018. Der neue Name Motomo heißt im Japanischen "ehrlich, anständig". Der Name wurde gewählt, da er sich in allen Sprachen leicht aussprechen lässt und leicht zu buchstabieren ist.
Außer des Namens soll sich nichts ändern. Die Webanalyse-Anwendung bleibt als Communityprojekt quelloffen und damit kostenlos, verspricht der Gründer Matthieu Aubry.

Bei Motomo handelt es sich um eine PHP-Anwendung, die mit einer MySQL-Datenbank arbeitet. Der große Vorteil gegenüber der Verwendung einer Drittanbieter-Software ist, dass die Zugriffsdaten auf dem eigenen Server verwaltet werden. Somit behält der Domaininhaber die volle Kontrolle über seine Besucherstatistiken.

Mit Motomo lassen sich mehrere Websites gleichzeitig auswerten. Diese müssen noch nicht einmal auf dem gleichen Server liegen. Und – insbesondere interessant für Webmaster – es lassen sich mehrere Nutzer mit unterschiedlichen Rechten einrichten, die dann jeweils nur ihr eigenes Webprojekt verfolgen können.

Die Bedienung der Tracking-Software ist intuitiv und äußerst flexibel. Die Benutzeroberfläche steht auch in deutscher Sprache zur Verfügung. Die Starseite (Dashbord) mag zunächst etwas unübersichtlich wirken. Doch per Drag&Drop lässt sie sich schnell und einfach individuell anpassen. Über die Kalenderauswahl lässt sich der Auswertezeitraum festlegen. Die sogenannten Widgets zeigen die gesammelten Daten in verschiedenen grafischen Darstellungen oder in tabellarischer Form an. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Grafik der letzten Besucher
  • Besuchslänge
  • Verwendeter Browser
  • Besucherländer
  • Liste der Suchbegriffe
  • Liste externer Webseiten
  • Beste Suchmaschine

Über das Menü „Übersicht, Besucher, Aktionen, Verweise“ lassen sich weitere Daten, wie Betriebssystem, Bildschirmauflösung, Browserplugins, besuchte Seiten, angeklickte Links und heruntergeladene Dateien wie PDFs, Videos etc. anzeigen. Die einzelnen Diagramme lassen sich direkt in verschiedene Formate, wie CSV, XML, PHP oder RSS, exportieren.

Einziges Manko: Trotz der Archivierungsmöglichkeiten ist für die gesammelten Daten auf Dauer eine Menge Speicherplatz von Nöten. Dies kann auch zu Ladezeitverzögerungen bei der Anzeige der Piwik-Anwendung führen, was insbesondere auf stark frequentierte Seiten zutrifft.

Voraussetzungen und Installation von Motomo
Die Motomo-Anwendung sollte in einer separaten Datenbank installiert werden. Motomo ist lauffähig ab PHP 5.5.9 und MySql 5.5 (Stand: 01/2018, aktuelle Systemvoraussetzungen). Für Seiten mit hohem Traffic wird empfohlen ein Speicherlimit von 128 MB einzustellen.
Die Download-Datei (.zip) wird entpackt und per FTP in einen Ordner z. B. mit dem Namen „motomo“ auf den Server geladen. Spätestens jetzt muss eine neue Datenbank angelegt werden. Dies erfolgt in den meisten Fällen über die Nutzeroberfläche des Providers. Die Zugangsdaten für die Datenbank schnell notieren und schon kann die Installation von Motomo beginnen. Dazu einfach den Dateipfad (in unserem Beispiel: http://www.meinedomain.de/motomo) in die Adresszeile des Browser eingeben und den Installationsanweisungen folgen. Zunächst prüft die Software, ob alle Systemvoraussetzungen erfüllt sind und fragt dann nach den Zugangsdaten für die Datenbank. Ist der Zugriff auf die Datenbank möglich, wird ein Administrator-Konto angelegt. War die Installation erfolgreich, kann man sich als Administrator einloggen.
Über den Menüpunkt „Einstellungen“ gelangt man in die Verwaltung. Im Menüpunkt „Websites > Verwalten" kann man eine Website hinzufügen Dazu gibt man die URL der jeweiligen Website (einmal mit und einmal ohne "www") an.
Das Tracking erfolgt über einen JavaScript-Code, der in die Webseiten eingesetzt werden muss. Diesen erhält man über einen Klick auf „tracking code anzeigen“. Den Quellcode trägt man dann am Ende der Webseite, am besten direkt vor dem </body>, ein.
Bei Content-Management-Systemen, wie Joomla!, Typo3 oder Drupal muss der Tracking-Code nur einmal auf der Index-Seite eingesetzt werden. Für WordPress existiert ein Plugin, bei dem der Auth Code als Bindeglied zwischen dem WordPress-Plugin und der Piwik-Installation dient. Bei handgestrickten HTML-Seiten hilft die Suchen-Ersetzen-Funktion gängiger HTML-Editoren, um den Code auf jeder Seite einzufügen.
Sind die Seiten mit dem Tracking-Code ausgestattet, werden alle wissenswerten Daten automatisch erhoben. Von nun an genügt ein regelmäßiger Blick in die Benutzeroberfläche von Piwik um sich über das Verhalten seiner Nutzer zu informieren und die richtigen Schlüsse für die weitere Optimierung des Webangebotes daraus zu ziehen.

Opt-Out / Datenschutz
Mit in Kraft treten der EU-Datenschutz-Grundversorgung, muss dem Nutzer eine Möglichhkeit gegeben werden, das Tracking zu deaktivieren. Dazu bindet man in der Datenschutzerklärung den folgendnen IFrame ein:

Weitere Informationen zu den Privacy Settings u.a. Anonymizierung von IP-Adressen (engl.)

Die Version Matomo 3.3.0 ist das erste Release mit dem neuen Namen, welche Anfang 2018 veröffenlticht wurde. Die folgende Version 4.0 bringt dann neue Datenschutzmaßnahmen, damit das Tool mit der neuen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) konform geht.

Fazit
Im Vergleich zu Google Analytics bietet Matomo ähnlich detaillierte Statistikdaten, die dem Webseitenbetreiber alle nötigen Informationen an die Hand geben und bei der weiteren Suchmaschinenoptimierung hilfreich sind. Dies sind sicherlich insbesondere die Keywords, über die Besucher die Webseite gefunden haben. Ein Test ist Matomo auf jeden Fall wert, wenn man von Analytics umsatteln will oder gleich nach einer kostenfreien, alternativen Webstatistik-Software sucht.

Offizielle Piwik-Webseitehttps://matomo.org (engl.) mit einem Link zu einer Online-Demo.

Quellen:

Heise.de: Webanalyse: Piwik heißt jetzt Matomo, 9.1.2018

Veröffentlicht am: 27.01.2015
Aktualisiert am: 29.1.2018

 

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