Viele Arten starben schon lange vor den Dinosauriern aus. Im Verlauf der Entwicklungsgeschichte der Organismen kam es fünfmal zu massiven Artensterben. Diese Ereignisse unterteilen die Erdgeschichte in Abschnitte, denn mit jedem Massensterben konnten neue Arten aufblühen.
Vorgeologische Ära
Die Geschichte der Erde beginnt mit dem Hadaikum. Diesen Zeitraum bezeichnet man auch als vorgeologische Ära, da sich in dieser Zeit die Erde formte.
Zunächst glich die Erde einer glühenden Feuerkugel und es gab weder Meere noch feste Landmassen. Erst nach und nach kühlte sich die Erde ab und bildete eine feste Oberfläche und eine Atmosphäre.
Zeitalter des mikroskopischen Lebens
An der Grenze zum nächsten Zeitalter, dem Archaikum, entwickelte sich vor ca. 3,8 Milliarden Jahren das erste mikroskopische Leben. Bis heute ist allerdings unklar, ob sich das Leben selbstständig auf der Erde entwickelte oder ob die ersten sich selbst replizierenden Lebewesen von Asteroiden, Kometen oder Meteoriten stammten.
Das urzeitliche Leben beschränkte sich eine sehr lange Zeitspanne (etwa 3 Millionen Jahren) bis zum Ende des Proterozoikums (griech. próteros = vorherig, früh; zôon = Lebewesen) auf Mikroben und Bakterien.
Zeitalter des sichtbaren Lebens (Phanerozoikum)
Die Spuren des ersten sichtbaren Lebens (erste Fossilien) kennzeichnen den Beginn des Phanerozoikums. Dieses Zeitalter umfasst das Erdaltertum (Paläozoikum), Erdmittelalter (Mesozoikum) und die Erdneuzeit (Känozoikum).
In der untersten Periode, dem Kambrium, entwickelten sich fast alle noch heute existierenden Stämme des Tierreichs.
1. Massensterben
Auf das Kambrium folgte das Ordovizium. Zum Ende dieser Periode ereignete sich das erste Massensterben, bei dem etwa 60 Prozent aller marinen Arten verschwanden. Darunter befanden sich viele Brachiopoden. Trilobiten, Cephalopoden und Graptolithen überlebten zwar, jedoch in stark reduzierter Artenvielfalt.
2. Massensterben
Erdgeschichtlich folgten die Perioden Silur und Devon. Das Silur war geprägt durch eine Vielfalt an Riffbildnern wie z. B. Korallen, Stromatoporen und Kalkalgen. Das sich anschließende Devon ist eines der wichtigsten Abschnitte im Verlauf der Evolution der Pflanzen. Während zu Begin des Devons die Küsten von Gefäßpflanzen, Ur-Bärlapp, Schachtelhalmen, Ur-Farnen und -Samenpflanzen besiedelt waren, existieren am Ende des Devons bereits 30-Meter-hohe Waldbäume.
Am Ende des Devons starben allerdings rund 50 Prozent aller Arten durch ein Massensterben aus.
3. Massensterben
Das größte Massensterben ereignete sich an der Grenze zwischen Erdaltertum (Paläozoikum) und Erdmittelalter (Mesozoikum) zum Ende des Perm. 95 Prozent der meeresbewohnenden Arten und knapp 70 Prozent der an land lebenden Arten (Reptilien und Amphibien) starben aus. Sogar ein Drittel aller Insektenarten verendeten. Dieses Ereignis ist das einzige bekannte Massensterben von Insekten in der Erdgeschichte.
4. Massensterben
Gleich am Ende der nächsten Periode, der Trias, starben erneut 50 bis 80 Prozent aller Arten, darunter auch viele Landwirbeltiere. Dies machte den Weg frei für die Entfaltung der Dinosaurier. Sie erreichten eine enorme Artenvielfalt. Unter ihnen befanden sich einige der größten je lebenden Landtiere. Doch während die Dinosaurier im folgenden Zeitabschnitt Jura ihre stärkste Verbreitung erreichten, bildeten sich – ganz unauffällig – die ersten kleinen Säugetiere heran. In der Pflanzenwelt waren es die Blütenpflanzen und die meisten modernen Bäume, welche die Oberhand gewannen.
5. Massensterben
Die Erdneuzeit (Känaozoikum) begann erneut mit einer Katastrophe am Ende der Kreide. Diese ist wohl die bekannteste unter den Massensterbeereignissen: Vor ca. 65 Millionen Jahren starben die Dinosaurier aus und ermöglichten damit die Evolution der Säugetiere.
Ursachen
Zu den Ereignissen, die zu einem Massensterben führen können zählen Vulkanismus, Meteoriteneinschlag, Klimawandel oder intensive Strahlung.