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Von der Natur inspirierte Belüftungsanlagen

Termitenhügel - Quelle: Pixabay
Termitenhügel in Australien - Quelle: Pixabay

Windtürme funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie Termitenhügel
Natürliche Kühlung von Bauten beruht auf einem physikalischen Prinzip: dem Kamineffekt. Dabei handelt es sich um einen natürlichen Saugzug.
Eine Klimaanlage dient zur Erzeugung und Aufrechterhaltung eines gleichmäßigen Raumklimas. Das Raumklima umfasst die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und -qualität in Innenräumen. Ein für den Menschen angenehmes Raumklima hat eine Temperatur von etwa 22 Grad Celsius und circa 50 Prozent relative Luftfeuchtigkeit.

Lehm- und Passivhäuser
In den heißen Klimazonen der Erde leben die Menschen häufig in Lehnhäusern. Lehm ist der ideale Baustoff für diese Regionen. Denn Lehm besitz die Eigenschaft Wärme besonders gut zu speichern. Die Lehmwände nehmen also die Hitze des Tages in sich auf und geben die gespeicherte Wärmeenergie kontinuierlich in der Nacht an die Innenräume ab. Somit ist es in Lehmhütten bei großer Hitze im Inneren angenehm kühl und bei kühleren Außentemperaturen wärmer, als die draußen. Auch moderne Passivhäuser arbeiten nach diesem Prinzip. Solche Passivhäuser besitzen keine klassische Heizung, dafür aber eine sehr gute Wärmedämmung. Der Wärmebedarf wird aus „passiven“ Quellen gedeckt. Hierzu zählen beispielsweise die natürliche Sonneneinstrahlung und die Abwärme von technischen Geräten.

Iranische Windtürme mit Kamineffekt
Traditionelle Iranische Windtürme verfügen ebenfalls über eine natürliche Klimatisierung. Oben im Turm befinden sich Öffnungen, durch die der Wind in das Gebäude eintritt. Die Luft wird nach unten in die Kellerräume geleitet. Die Kellerräume liegen unterhalb der Erdoberfläche und sind über eine Öffnung mit einem Tunnelsystem im Boden verbunden. Hier hat die Luft sich abgekühlt und Feuchtigkeit aus der Umgebung aufgenommen. Diese frische Brise durchströmt die Innenräume. Die verbrauchte, erwärmte Luft wird über den Windturm wieder nach außen geleitet. Diese natürlich Luftzirkulation unter liegt dem Kamineffekt. Er beruht auf dem physikalischen Gesetz: „Warme Luft steigt nach oben“. Warme Luft besitzt nämlich eine geringere Dichte als kalte. Die warme Luft erfährt somit einen Auftrieb und steigt nach oben. Leitet man diese aufsteigende Luft durch eine Kamin oder schmalen Turm nach oben ab, so entsteht unten ein Unterdruck, welcher dafür sorgt, dass neue kühlere Luft angesaugt wird. Deshalb nennt man diesen Effekt auch Saugzug.

Termitenhügel natürlich belüftet
Den gleichen Effekt nutzen auch Tiere für die Belüftung ihrer Bauten und Höhlen. So sind Termitenhügel mit systematisch angelegten Gängen durchzogen. Die in dem Bau lebenden Termiten produzieren eine Menge Wärme. Die warme Luft entweicht nach oben und bewirkt durch den entstehenden Unterdruck einen Sog, der frische Luft ansaugt. Die Luft dringt durch Öffnungen an den Seiten des Hügels in den Bau ein. Durch diesen natürlichen Luftzug ist der Termitenbau stets gut belüftet und im Innern herrscht eine gleichmäßige Temperatur. In Australien erreichen die Bauten der dort beheimateten Termiten Höhen mehr als sechs Metern. Andere Termitenarten bauen regelrechte Kamine oben auf Ihre Hügel.
Moderne Gebäude, die auf solche passiven Klimaregulationen in Kombination mit geeigneter Wärmedämmung setzen, können eine enorme Menge an Energie einsparen.

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