Network-Marketing, auch Empfehlungsmarketing, ist eine noch junge Vertriebsform, die sich aus dem Direktvertrieb entwickelt hat und ein lukrativer Nebenjob sein kann. Beim Direktvertrieb verkauft ein Unternehmen seine Produkte direkt an den Endkunden, wobei der klassische Einzelhandel umgangen wird. Das direkt vertreibende Unternehmen beschäftigt eigens ausgebildete Außendienst-Mitarbeiter, welche die Produkte dem Endkunden im persönlichen Gespräch anbieten. Der Firmen-Mitarbeiter erhält ein festes Grundgehalt und oft zusätzliche umsatzabhängige Zuschläge. Kennzeichen des Direktvertriebs ist der direkte, persönliche Kontakt zwischen Anbieter und Kunde.
Network-Marketing
Beim Network-Marketing vertreiben selbständige Berater die Produkte an den Endkunden. Im Unterschied zum Frenchising handelt es sich bei den Network-Beratern stets um selbständige Wiederverkäufer oder Handelsvertreter ohne Gebietsschutz und mit eigener kaufmännischer Verantwortung.
Neben dem Verkauf der Produkte sind die einzelnen Beraterinnen und Berater bestrebt, weitere Geschäftspartner für das Vertriebsnetz zu gewinnen. Hierfür erhält der Anwerbende Bonuszahlungen vom eigenen Gewinn. Zusätzlich erhält er Zahlungen aus dem Umsatz weiterer Vertriebspartner, welche von seinen Vertriebspartnern angeworben werden. So entwickelt sich ein wachsendes Netz selbständigen Beratern, die sich gegenseitig keine Konkurrenz machen. Denn je erfolgreicher die eigenen Geschäftspartnerstruktur, desto erfolgreicher ist man selbst. Wer einen Topverdiener in seiner Struktur hat, der verdient kräftig mit, ohne einen Finger zu rühren.
In Deutschland steckt diese neue Vertriebsform noch in den Kinderschuhen. Doch einige Unternehmen sind bereits recht erfolgreich. Allerdings sollte man sich die Firma, mit der man zusammenarbeiten möchte, genau ansehen. Denn so manches Network trägt diesen Namen zu unrecht und entpuppt sich bei näherer Betrachtung als verbotenes Schneeballsystem. In einem echten Network Marketing-System kann man allein durch den Produktverkauf etwas verdienen; muss also nicht zwangsläufig eine eigene Struktur aufbauen. Ein Bonus wird lediglich auf Produktumsätze bezahlt.
Vorsicht bei Schneeballsystemen
Bei einem Schneeballsystem zahlt man eine – meist hohe – Einstiegssumme, um überhaupt Mitglied zu werden. Die Teilnehmerbeiträge werden an andere Mitspieler ausgezahlt. Das nennt man Kopfgeld, welches in den meisten Ländern verboten ist. Oft werden wertlose Produkte zu überhöhten Preisen verkauft, um Network Marketing vorzutäuschen. Das Schneeballsystem funktioniert allein über den Strukturaufbau und nicht über den Produktverkauf.
Produkte
Je nach Konzept bieten Network Marketing-Unternehmen ihren Partnern unterschiedliche Produkte und Konditionen an. Am besten eigenen sich Verbrauchsprodukte für diese Vertriebsform. Besonders einfach ist es mit Verbrauchsprodukten des täglichen Bedarfs, wenn diese einen klaren Vorteil oder Mehrwert gegenüber den handelsüblichen Produkten bieten und preislich vergleichbar sind. Es muss also einen Markt für diese Produkte geben.
Unternehmen
Zu den erfolgreichsten und bekanntesten Network Marketing Konzepten zählen u.a. Tupperware® und LR Health & Beauty Systems GmbH und Vorwerk. Weitere Anbieter finden sich vorwiegend in den Marktsegmenten Bücher, Kerzen, Schmuck, Dessous und Kosmetikartikel.
Einzelhandelsspanne
Der Berater bezieht die Produkte vom Hersteller zum Einkaufspreis und verkauft diese mit einem Aufschlag, der Einzelhandelsspanne, von 20 bis 50 Prozent. Hier besteht die Chance die Produkte lediglich zum Eigenbedarf zu beziehen. Diese Handelspartner konzentrieren sich dann auf den Strukturaufbau und weniger auf den Produktverkauf.
Fazit
Network Marketing bietet die Chance im Nebenjob auf selbständiger Basis einen zusätzlichen Verdienst zu erzielen. Die Produktpalette spricht insbesondere Frauen an, weshalb sich viele Hausfrauen und Mütter für diese flexible Tätigkeit entscheiden. Und mit der richtigen Partnerfirma kann sich das eigene Kleingewerbe auch lohnen.