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Maria Montessori – eine außergewöhnliche Frau

Quelle: Wikimedia
Maria Montessori - Quelle: Wikimedia

Maria Montessori wurde am 31. August 1870 in Chiaravalle, Italien, geboren. Sie war das einzige Kind des Finanzbeamten Alessandro und der Gutsbesitzertochter Renilde Montessori. Marias Mutter war eine gebildete, fortschrittlich denkende Frau mit einer sozialen Ader. So ließ sie Maria für die Armen stricken und mit einem körperbehinderten Kind aus der Nachbarschaft spazieren gehen.

Gegen den Willen der Eltern studierte Maria zunächst Ingenieurwesen und Mathematik. Nach Ablegen der Prüfungen erlangte sie die Berechtigung zur Aufnahme eines Medizinstudiums. Wie es ihr gelang1892 als erste Frau Italiens das Studium der Medizin aufzunehmen, ist nicht überliefert. Das Medizinstudium steckte voller Hürden. So untersagte man ihr zusammen mit den männlichen Studenten im Fach Anatomie Leichen zu sezieren. Montessori war gezwungen diese Aufgaben nachts alleine durchzuführen. Doch mit 26 Jahren war Montessori Doktor der Medizin, Italiens erste Ärztin und eine Ikone der aufkommenden Frauenbewegung.

Während und nach ihrem Medizinstudium arbeitete sie in der Kinderpsychiatrie der römischen Universitätskinderklinik. Dort beobachtete sie eine Gruppe psychisch kranker Kinder, die in einem völlige leeren, sterilen Raum nach dem Essen Brotkrumen vom Boden aufsammelten, um damit zu spielen. Durch intensive Beobachtung dieser Kinder entwickelte Montessori eine neue pädagogische Methode, die mit Sinnesmaterialien arbeitet. Die behinderten Kinder machen große Fortschritte in ihrer Entwicklung, so dass sie nach einiger Zeit mit gesunden Kindern mithalten konnten. So gelang es Montessori einigen geistig behinderten Kindern Lesen und Schreiben beizubringen. Maria Montessori fragte sich, ob die für die behinderten Kinder entwickelten Lernmaterialien nicht ebenso nützlich für gesunde Kinder sein konnten.

Das erste Kinderkrankenhaus

1907 gründete Montessori das erste Kinderhaus (Casa die Bambini) in San Lorenzo, einem Vorort von Rom. Hier beobachtete Montessori ein Mädchen bei ihrer Arbeit mit den Einsatzzylindern. Das Kind wiederholte eine Tätigkeit wieder und wieder, wobei es hoch konzentriert war und sich auch durch Störungen nicht von ihrem Tun ablenken lies. Dieser Zustand der „Polarisation der Aufmerksamkeit“ hielt bis zu einem bestimmten Punkt an. Das Mädchen wiederholte die Übung zweiundvierzig Mal, dann hielt es inne und lächelte. Montessori schrieb in Kinder sind anders: „Ähnliche Vorfälle wiederholten sich und jedes Mal gingen die Kinder daraus wie erfrischt und ausgeruht, voller Lebenskraft und mit dem Gesichtsausdruck von Menschen hervor, die eine große Freude erlebt haben.“

Maria Montessori hatte eine Affäre mit dem angesehenen Arztkollegen Dr. Guiseppe Montesano und gebar 1898 ihren Sohn Mario. Da ein uneheliches Kind das Ende ihrer Karriere bedeutet hätte, hielt sie die Schwangerschaft geheim und gab ihren Sohn in Pflege.

Die Verbreitung der Montessori-Pädagogik wurde immer wieder durch totalitäre Regime gehemmt. Die Nationalsozialisten schlossen sämtliche Montessori-Einrichtungen und behinderten Montessoris Arbeit. Maria Montessori zog darauf hin 1934 nach Barcelona. Der spanische Bürgerkrieg ließ sie in die Niederlande abwandern. Später wirkte Montessori in Indien, wo sie in Adyar eine Schule nach ihrer Methode leitete. 1947 kehrte sie in die Niederlande zurück und lebte bis zu ihrem Tod am 6. Mai 1952 in Nordwijk aan Zee.

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