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Ess-Störungen: wenn Essen krank macht

Ess-Störungen: Wenn Essen krank macht - Quelle: Pixabay
Ess-Störungen: Wenn Essen krank macht - Quelle: Pixabay

Ess-Störungen zählen mit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Es sind Suchtkrankheiten, die sich durch ein gestörtes Verhältnis zum Essen und zum eigenen Körper äußern.

Man unterscheidet bei den Ess-Störungen zwischen Ess-Sucht (Binge-Eating), Ess-Brech-Sucht (Bulimie) und Magersucht (Anorexie). Neu ist die Sucht nach gesundem Essen (Orthorexia nervosa).

Ess-Süchtige nehmen zwanghaft Nahrung zu sich; ihre Gedanken kreisen ständig ums Essen. Häufig kommt es zu Heißhungerattacken, bei denen in kürzester Zeit große Mengen an Nahrungsmitteln verzehrt werden. Die Betroffenen verlieren dabei die Kontrolle über die Nahrungsaufnahme. Die Folge ist häufig Fettleibigkeit (Adipositas).

Bulimie-Betroffene haben meistens ein "normales" Gewicht, können aber auch unter- oder übergewichtig sein. Gründe für das Erbrechen nach einer Heißhungerattacke sind vor allem die Angst vor einer möglichen Gewichtszunahme sowie Scham über den eigenen Kontrollverlust bzw. das eigene Versagen, dem Verlagen nach Essen nicht widerstehen zu können. In Folge einer Bulimie kann es zu einer Reihe von organischen Schäden kommen. Die erhöhte Konzentration an Magensäure im Mund (durch das häufige Erbrechen) schädigt langfristig unter anderem die Zähne sowie die Speicheldrüsen.

Bei Magersucht ist die eigene Körperwahrnehmung gestört. Betroffene nehmen sich trotz Untergewichts als viel zu dick wahr. Folgeerscheinungen dieser Ess-Störung sind unter anderem ein Ausbleiben der Menstruation bei Mädchen sowie Störungen des Stoffwechsels, Puls, Blutdrucks und der Körpertemperatur, was häufig zu Müdigkeit und Frieren führt.

Orthorexia nervosa: wenn gesunde Ernährung krank macht
In neuerer Zeit ist eine neue Form der Ess-Störung beobachtet worden: Die Betroffenen sind davon besessen sich gesund zu ernähren. Durch das Verlangen sich gesund zu ernähren entwickeln diese Menschen spezifische Essgewohnheiten, die einen regelrechten Zwang unterliegen. Das beginnt mit der Ausarbeitung und strikter Einhaltung von Essenplänen. Sie essen kein Fleisch, keinen Zucker und auch keine gekochten Speisen. Der Zwang sich perfekt gesund zu ernähren lässt diese Menschen ebenfalls zu Magersüchtigen werden. Es geht hier allerdings nicht um die Menge der Nahrungsmittel, sondern um deren Qualität. Und so kommt es zu dem Paradoxon, dass der Wunsch nach gesunder Ernährung krank macht.

Quellen:

 

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