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Schmerzempfindliche Zähne: Nano-Zahncreme repariert kleine Defekte

Zahncream - Quelle: Pixabay
Zahncream - Quelle: Pixabay

Gegen überempfindliche Zähne gibt es eine Zahnpasta, die mit Hilfe von Nano-Partikeln einen Schutzfilm über die Zähne legt.
Für einen Großteil der Bevölkerung ist es Alltag: Schmerzempfindliche Zähne. Der Genuss von kalten oder heißen Nahrungsmitteln löst bei diesen Personen einen stechenden Schmerz aus. Hier sollen u.a. Zahnpasten helfen, die einen Nano-Wirkstoff enthalten.

Ursache
Ursache für sensible Zähne ist meist freiliegendes Dentin. Ein Zahn gliedert sich in drei Teile: Zahnkrone, Zahnhals und Zahnwurzel. Hauptbestandteil des Zahnes ist das Zahnbein, auch Dentin genannt. Die Hartsubstanz des Dentins besteht zu zwei Dritteln aus Calcium und Phosphat. Den Rest bilden Eiweiß und Wasser. Das Dentin umschließt das Zahnmark, das von Blutgefäßen und Nervenfasern durchzogen ist. Der Zahnschmelz bildet die äußerste Zahnschicht über dem Dentin. Es gilt als das härteste Material des menschlichen Körpers. Im Gegensatz zum Zahnschmelz ist Dentin weicher und deshalb anfälliger gegen Karies.

Während der Zahnschmelz gegen Schmerzen unempfindlich ist, werden Reize wie Kaltes, Heißes, Süßes oder Saures durch winzige Kanäle im Dentin direkt an den Nerv weitergeleitet. Die mikroskopisch kleinen Dentinkanälchen bezeichnet man als Dentin-Tubuli. Mit dem Alter geht oft das Zahnfleisch zurück, wodurch das Dentin im Bereich des Zahnhalses freigelegt wird und äußeren Reizen direkt ausgesetzt ist.

Der Wirkstoff
Die neu entwickelte Substanz zum Schutz schmerzempfindlicher Zähne in Zahncreme ist ein biometrischer Wirkstoff. Es handelt sich dabei um einen synthetischen Stoff, der in seiner Zusammensetzung dem biologischen Vorbild weitgehend ähnlich ist. Im diesem Fall besteht die künstliche Substanz – genau wie das biologische Original – aus Calciumphosphat und Eiweiß. Das Produkt setzt sich demnach aus anorganischen und organischen Bestandteilen zusammen. Der Wirkstoff reagiert mit Speichelbestandteilen und dem Dentin. Durch einfaches Zähneputzen bildet sich eine Schutzschicht, welche die kanalartigen Verbindungen zum Nerv verschließt und so die Schmerzempfindlichkeit reduziert. Den vorliegenden Prozess bezeichnet man als Neomineralisation: Die Nano-Partikel in der Zahncreme reagieren mit dem im Speichel enthaltenen Calcium und den Phosphatbausteinen, verbinden sich mit dem freiliegenden Dentin und bilden eine zwei bis drei Mikrometer feine Schicht über dem Zahn. Damit sind die Kanalöffnungen versiegelt; Reize können nicht mehr ins Zahninnere gelangen und dort Schmerzen auslösen.

Nanobiotechnologie
Die Nanobiotechnologie beschäftigt sich mit biologischen und technischen Systemen im Nanomaßstab. Ein Nanometer ist der milliardste Teil eines Meters. Das entspricht einem Fünfzigtausendstel des Durchmessers eines menschlichen Haares. In diesen Dimensionen sind insbesondere die Oberflächeneigenschaften maßgeblich – im Makrokosmos sind es die Volumeneigenschaften.

Die meisten auf Basis der Nanotechnologie hergestellten Produkte betreffen Beschichtungen. Dazu zählen zum Beispiel Fassadenfarben, von denen sich Graffitis leicht entfernen lassen oder Gläser, die nicht verkratzen. Doch nanotechnologische Forschung wird immer häufiger auch von der Nahrungsmittelindustrie betrieben. So lässt sich Bier länger lagern und Milch färbt sich rot, wenn sie sauer wird. Nano-Partikel halten in unsere Lebensmittel Einzug. Doch bislang fehlen noch Langzeitstudien über die Risiken und Folgen. So gibt es Hinweise, das einige Nano-Partikel extrem giftig wirken können - insbesondere dann, wenn sie eingeatmet werden.

UPDATE 9.05.2015:
Zusatzinformation: Schutz vor Karies und Zahnfleischbluten

Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Aminosäure L-Arginin vor Karies und Zahnfleischkrankheiten schützen kann. L-Arginin kommt in rohem Fleisch, Geflügel, Fisch und Molkereiprodukten vor. Derzeit wird bereits L-Arginin zum Schutz gegen Zahnsensibilität in diversen Zahnpasta verwendet.
Quelle: http://www.pressetext.com/news/20150508003

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