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Roboterarm ohne Gelenke – Vorbild Elefantenrüssel und Okopusarm

Elefantenrüssel - Quelle: Pixabay
Elefantenrüssel - Quelle: Pixabay

Stuttgarter Ingenieure haben einen beweglichen Roboter-Arm mit erstaunlicher Feinmotorik entwickelt, mit dem sie den Deutschen Zukunftspreis 2010 gewannen. Der Zukunftspreis wird jährlich vom amtierenden Bundespräsidenten für Technik und Innovation vergeben und ist mit einem Preisgeld von 250.000 Euro dotiert. Im Deutschen Museum in München ist seit 2006 die Dauerausstellung zum Deutschen Zukunftspreis angesiedelt.

Roboterarm nach dem Vorbild des Elefantenrüssels
Techniker und Wissenschaftler der Firma Festo in Esslingen und vom Fraunhofer-Institut entwickelten einen leichten und sehr beweglichen Schwenkarm nach dem Vorbild des starken und gleichzeitig feinfühligen Elefantenrüssels. Denn Elefanten können mit ihren Rüsseln nicht nur Baumstämme umwerfen und schwere Lasten tragen, sondern auch greifen und trinken. Elefanten benutzen ihren Rüssel als Hand zur Nahrungszubereitung, zur Aufnahme der Nahrung oder eines Gegenstandes und natürlich als Riechorgan. Auch wenn der Rüssel sich zu einem Teil aus der Nase zusammensetzt, besitzt er kein Nasenbein oder einen anderen Knochen. Der Elefantenrüssel besteht aus rund 40.000 längs- und quergestreiften Muskeln die sich um die zwei Nasenröhren gruppieren. Der Rüssel setzt sich aus der Nase und der Oberlippe zusammen. Vorne am Rüssel befinden sich bei den afrikanischen Elefanten 2 "Finger", bei den asiatischen Elefanten 1 "Finger".

Der bionische Handling Assistent – so der Name des technischen Elefantenrüssel-Greifarms - kann sogar rohe Eier greifen, ohne dass sie kaputt gehen.

 

Vorbild Oktopus
Doch nicht nur Elefantenrüssel sind Vorbilder für kontinuierliche Roboter. So können sich auch die Arme der Kraken in alle Richtungen unbegrenzt bewegen und sich so auch entlang einem Pfad in jeden Leerraum eindringen oder um ein Hindernis herumschlängeln. Diese Fähigkeit eröffnet viele Anwendungsfelder für bewegliche Roboter.
Bislang gingen Forscher davon aus, dass die achtarmigen Tintenfische die Bewegungen ihrer Armen nicht kontrollieren können. So enthält jede Tentakel etwa 50 Millionen Nervenzellen von denen über 40.000 direkt mit den Muskeln der Arme verbunden sind. Nur wenige Nervenverbindungen führen jedoch von den Armen zum Zentralnervensystem des Oktopus. Daher gingen die Forscher davon aus, dass die Arme autonom gesteuert werden und somit das Gehirn der Tintenfische mehr Kapazität für andere Aufgaben frei hat. Doch diese Annahme ist nun wiederlegt. Forscher der Hebräischen Universität in Jerusalem haben zusammen mit Ruth A. Byrne von der Medizinischen Universität in Wien nun nachgewiesen, dass ein Krake mit einem Arm zu komplexen und kontrollierten Bewegungen fähig ist. Diese Ergebnisse weisen auf eine zentralisierte Intelligenz hin. Der Schlüssel könnte in der gerichteten Aufmerksamkeit liegen.

Quellen:

 

 

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