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Baubotanik: Bauen mit Pflanzen

Baumstamm - Quelle: Pixabay
Baumstamm - Quelle: Pixabay

Baubotanik ist eine Bauweise, bei der wachsende Holzpflanzen als Tragwerk in der Architektur verwendet werden.
Der Baubotanik liegt die Idee zu Grunde, Tragstrukturen mit lebenden Holzpflanzen zu bilden. Dabei dienen die Bäume als Tragwerk. Sie werden so gepflanzt, dass sie an den Stellen, an denen sie aneinanderstoßen zusammenwachsen. Diese Art der Verbindung bezeichnen Baubotaniker als „Baumschweißen“. Die Wurzeln bilden das Fundament des Bauwerks. Die baubotanischen Strukturen entstehen aus einer Kombination von Pflanzen und technischen Bauteilen. So können Bäume beispielsweise eine Stahlstange umwachsen und in ihren Stamm fest verankern. Das Ergebnis ist eine Symbiose aus lebenden Strukturen und klassischen Baumaterialien.

Stabilität durch natürliches Wachstum
Bäume eignen sich besonders gut für architektonische Projekte, da sie sich an die einwirkenden Kräfte anpassen: Dort wo große Kräfte – also Belastungen – auftreten, lagert der Baum mehr Material an. Diese Beobachtung hat man bereits in der Bauteiloptimierung adaptiert. Ebenso wie Knochen werden Leichtbauweisen in der Natur dadurch erreicht, dass hoch beanspruchte Bereiche besondere Stabilität erreichen. Der Baum oder Knochen wird an diesen Stellen besonders dick.
An weniger belasteten Stellen wird hingegen Material eingespart.
Die Wachstumsprozesse der Pflanzen verändern mit der Zeit aber auch das Aussehen der Konstruktion. Allein die Grundgeometrie bleibt erhalten.

Natürliche Grenzen der Baum-Konstruktionen
Pflanzen und Bäume benötigen Licht, Wasser und gärtnerische Pflege. Die Wissenschaftler experimentieren mit Gewächsen, die auch im Schatten – also auch in der Stadt – gedeihen. Bis die natürlichen Konstruktionen tatsächlich mit voller Last nutzbar sind, vergehen mitunter Jahre. Denn die natürlichen Bauwerke wachsen im Vergleich zu Betonbauten nur langsam.

Der Gedanke mit der Natur in Symbiose zu leben ist nicht neu. Bereits die Indios nutzten Lianen für ihre traditionellen Bauwerke. Lianen eigenen sich besonders gut für die Seile einer Hängebrücke. Doch die lebenden Konstruktionen sind nichts für die Ewigkeit. Bäume und Pflanzen verfügen nur über eine begrenzte Lebenszeit. Auch können sie krank oder von Pilzen- und Bakterien befallen werden. Andererseits belasten diese ökologischen Bauten die Umwelt weniger stark.

Weitere Informationen:

baubotanische Turm: Experimentalbauwerk im Rahmen des Promotionsvorhabens von Ferdinand Ludwig bei Prof. Dr. Gerd de Bruyn (IGMA) und Prof. Dr. Thomas Speck (PBG Freiburg), 2009

 

 

 

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