Springe zum Inhalt

Steinnuss – pflanzliches Elfenbein

Aus Tagua-Nüssen gefertigte Kunst- und Schmuckstücke sind außergewöhnliche Geschenkideen und unterstützen die Erhaltung des Regenwaldes. Tagua oder Steinnuss ist der Same der Tagua-Palme. Diese Palmgattung trägt den wissenschaftlichen Namen Phytelephas macrocarpa, was soviel bedeutete wie „Pflanzen-Elfenbein mit großer Frucht“. Sie ist auch unter der Bezeichnung „corozo“ oder Elfenbeinnuss bekannt. Die Steinnussplame wächst in den tropischen Regenwäldern Südamerikas und der Pazifikküste. Wichtige Exportländer sind Ecuador, Panama, Kolumbien, Brasilien und Peru. Auch die afrikanische Dum-Palmnuss kann als Rohstoff dienen. Sie findet sich zum Beispiel in Jemen, dem Nilgebiet, Äthiopien und im Sudan.

Von der Nuss zum Naturrohstoff
Die Tagua-Palme erreicht eine Höhe von sechs bis acht Metern und wächst in sumpfigen Gebieten des Waldes. Ihre fiederspaltigen Blätter werden bis zu sechs Meter lang. Aus ihnen fertigt man Schnüre und Besen. Die Palme bringt jährlich etwa 15 bis 20 Fruchtballen. Sie enthalten jeweils 20 bis 30 Nüsse. Die hühnereigroßen Nüsse sind zunächst weich. Um das Palmenelfenbein zu erhalten, werden die Nüsse mehrere Monate in der Sonne getrocknet. Hierdurch verändert sich die Zellstruktur und die Nüsse werden hart wie Knochen. Unter der braunschwarzen Außenhaut liegt das elfenbeinfarbene Material, das sich nun entsprechend bearbeiten lässt.

Verwendung und Produkte des pflanzlichen Elfenbeins
Die Steinnüsse der Tagua-Palme ist ein wichtiger Rohstoff für Luxusgüter, wie Schmuck, Schach- und andere Figuren sowie Pfeifenköpfe. Die einheimische Bevölkerung fertigte auch Alltagsgegenstände, wie z. B. Kämme, Zahnstocher und Sägen aus der harten Nuss. Früher war die Tagua-Nuss viel bekannter als heute. In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts hatte dieses Naturmaterial Hochkonjunktur in der Knopfproduktion. Hier diente es als Elfenbeinersatz. Doch nach dem 2. Weltkrieg nahm der Anteil der Steinnuss durch die preisgünstige Entwicklung und Produktion von Kunststoffen stark ab.

Kunsthandwerk zur Erhaltung des tropischen Regenwaldes
Erst in den letzten Jahren erlebt dieses Naturprodukt einen erneuten Aufschwung. Denn neben seiner natürlichen Schönheit unterstützt die Taganuss-Produktion den Erhalt der tropischen Regenwälder. Die Nüsse werden umweltschonend vom Waldboden aufgelesen, wenn die Hülse mit den darin befindlichen Früchten reif von den Palmen gefallen ist. Für eine gute Ernte werden diese Palmen gepflegt und kultiviert. In Gegenden, wo die Palmnuss angepflanzt wird, besteht kein wirtschaftliches Interesse zur Abholzung der Regenwälder. Hierdurch werden nicht nur die Hölzer erhalten, sondern auch die vielfältigen Tier- und Pflanzengemeinschaften.

Tierisches Elfenbein
Seit 1989 ist der Handel mit tierischem Elfenbein weltweit eingeschränkt. Nur in wenigen Ländern ist der Handel unter strikten Auflagen erlaubt. Das weiße Gold entstammt hauptsächlich den Stoßzähnen von Elefanten. Mammutelfenbein ist vom Handelsverbot ausgenommen, da Mammuts in prähistorischer Zeit ausgestorben sind. Aber auch die Zähne von Nilpferden, Wild- oder Warzenschweinen sowie Walrossen und Pottwalen sind Elfenbeinlieferanten.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen