Die Chatroom-Falle von der Niederländerin Hellen Vreeswijk ist ein Jugendroman, in dem es um den sexuellen Missbrauch von zwei niederländischen Mädchen geht. Eine Modellagentur möchte angeblich Fotoaufnahmen mit ihnen machen - doch es handelt sich um einen skrupellosen Pornografen, der die Mädchen in ein Fotostudio lockt, mit einer Droge gefügig macht und sie dann an einer Bushaltestelle aussetzt.
Der erste Teil des Buches ist aus der Perspektive der beiden Mädchen Marcia und Floors geschrieben. Es werden ihre Erfahrungen in Chatportalen geschildert und wie sie von Jungen im Chat aufgefordert werden sich vor der Webcam auszuziehen.
Nach dem im realen Leben stattgefundenen sexuellen Missbrauch wechselt die Erzählperspektive. Nun berichtet der Kommissar über die polizeiliche Arbeit zur Aufklärung des Falls. Dieser Perspektivenwechsel resultiert wohl aus der Tatsache, dass die Autorin Kriminalbeamtin bei der niederländischen Kripo war und Einblick in die polizeiliche Aufklärungsarbeit von sexuellen Missbrauchsfällen geben wollte.
Danach wechselt die Erzählperspektive immer wieder zwischen Marcia, Floors, dem Polizeiinspektor und sogar dem Täter. Auch seine Beweggründe und die Ängste seiner Frau, die er zur Mittäterin macht, werden geschildert.
Fazit:
Die Chatroom-Falle ist eine interessante und realtitätsnahe Schilderung von den Gefahren, die vom Internet und spezielle von Chats ausgehen. Durch den Perspektivenwechsel wird der Spannungsbogen jedoch durchbrochen. Die reine Schilderung aus Sicht der beiden Mädchen wäre der Zielgruppe sicherlich angepasster gewesen.
Trotzdem lesenswert.
Hinweis:
Zu dem Buch ist auch ein Arbeitsbuch "einfach lesen! - Chatroom-Falle: Ein Leseprojekt" für leseschwächere Schüler/innen im Verlag Cornelson erschienen.
Die Chatroom-Falle
Helen Vreeswijk
Loewe-Verlag, 2010
ISBN: 978-3785572719
Preis: 6,95