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Gezeiten: Steter Wechsel zwischen Ebbe und Flut

Watt - Quelle: Pixabay
Watt - Quelle: Pixabay

Die wesentlichsten Kräfte, welche die Gezeiten verursachen, sind die Anziehungskräfte von Erde, Mond und Sonne sowie Fliehkräfte.

Tide
Das Watt wird durch die Gezeiten zweimal täglich überflutet und fällt auch zweimal wieder trocken. Man spricht von auflaufendem Wasser oder Flut und von ablaufendem Wasser oder Ebbe. Den jeweils höchsten beziehungsweise niedrigsten Wasserstand bezeichnet man als Tidehoch- beziehungsweise Tideniedrigwasser. Die Zeitdauer vom niedrigsten Wasserstand über den Wasserhochstand bis zum nächste Niedrigwasser ist die Tide. Der Begriff leitet sich vom Niederdeutschen „tiet“ für „Zeit“ ab. Die Tide dauert normalerweise 12 Stunden und 25 Minuten.
Ursache für die Tide sind die Anziehungskräfte von Sonne und Mond auf die Erde sowie die Fliehkräfte, die sich durch die Eigenrotation der Erde ergeben.

Einfluss des Mondes
Auf der Erdseite, die dem Mond zugewandt ist, wirkt die Anziehungskraft des Mondes. Aus dieser Kraft resultiert ein Flutberg auf der dem Mond zugewandten Erdseite.
Auf der gegenüber liegenden Erdseite, überwiegt die Fliehkraft der Erde, wodurch ein zweiter Flutberg entsteht.
Der Mond umkreist die Erde in einer gebundenen Rotation um den gemeinsamen Schwerpunkt von Erde und Mond. Da die Mondmasse etwa ein 81stel der Erdmasse ausmacht, befindet sich dieser Schwerpunkt noch in der Erde. Er liegt in ca. 1600 Kilometer Tiefe im Erdmantel; rund 4700 Kilometer vom Erdmittelpunkt entfernt.
Aus der Physik ist bekannt, dass jede Rotation mit auswärts gerichteten Fliehkräften einhergeht.

Einfluss der Sonne
Was für das System Erde – Mond gilt, gilt gleichermaßen für das System Erde – Sonne. Diese Kräfte im System Erde - Sonne sind zwar 180mal stärker, aber die Differenzkräfte sind viel geringer, so dass die gezeitenerzeugende Wirkung der Sonne nur 46 Prozent von derjenigen des Mondes erreicht.

Sonnenuntergang auf Norderney
Sonnenuntergang auf Norderney

Springtide
Stehen Sonne, Mond und Erde in einer Linie, also bei Neu- oder Vollmond, so addieren sich die Kräfte von Sonne und Mond. Es entstehen besonders hohe Flutberge und besonders tiefe Ebbtäler. In diesem Fall spricht man von einer Springtide. Sie erfolgt – wie der Wechsel von Neu- und Vollmond alle 14 Tage.

Nipptide
Stehen Sonne, Erde und Mond im rechten Winkel zueinander, so werden die Flutberge der Sonne durch den im rechten Winkel stehenden Mond erniedrigt. Gleichzeitig werden die Flutberge des Mondes durch die Anziehungskraft der Sonne geschwächt. Aus dieser Konstellation ergeben sich geringe Flutberge und geringe Ebbtäler, die man Nipptiden nennt.

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