Bernstein ist kein Mineral, sondern ein pflanzliches Produkt. Es besteht aus erstarrtem Harz, das von Bäumen stammt. Damit ist Bernstein kein anorganisches Mineral, sondern ein Stein mit organischem Ursprung. Es entsteht aus flüssigem Baumharz, welches an der Rinde von Bäumen herab läuft und mit der Zeit fest wird. Es dient dem Baum zur Auffüllung von Rissen und Brüchen im Holz und dient damit der Holzheilung. Manchmal werden Tiere, wie Insekten und Spinnen, oder Pflanzenteile und Pollen vom Harz eingeschlossen. Sie liefern heute Paläontologen Antworten auf Fragen zur Erd- und Evolutionsgeschichte.
Bernsteinvorkommen
Bernsteinfunde sind insbesondere an der Ostsee häufig. Sie werden dort vom Meer an die Strände angespült. Doch Bernsteinvorkommen sind weltweit verbreitet. Aktuell ist ein riesiges Bernsteinvorkommen in Indien entdeckt worden, welches durch die Pollen- und Insekteneinschlüsse neue Hinweise zur geschichtlichen Entwicklung des Subkontinents Indiens liefert.
Viele Bernsteine schimmern bernsteinfarben
Bernstein besitzt häufig die klassische bernsteinfarbene Färbung. Die Farbgebung kann jedoch auch von farblos, weiß über goldgelb, orange bis hin zu rot-braun variieren. Ungeschliffen ist Bernstein manchmal etwas unscheinbar und nicht so leicht zwischen all den anderen Kieselsteinen am Strand zu erkennen. Doch Bernstein besitzt einige physikalische und chemische Eigenschaften an denen er eindeutig zu identifizieren ist.
Bernstein ist so weich wie Gips
Obwohl Bernstein kein echtes anerkanntes Mineral ist, so lassen sich doch klassische Erkennungsmechanismen auf den Stein anwenden. So zum Beispiel die Mohsche Härteskala. Bernstein besitzt eine Härte von 2 bis 2,5. Seien Härte ist also mit einem Gipskristall vergleichbar. Beide lassen sich mit dem Fingernagel oder mit einem Messer ritzten.
Bernstein schwimmt in Salzwasser
Hält man einen Bernstein in der Hand, so ist er recht leicht. Das liegt an seiner geringen Dichte, die zwischen 1 und 1,1 Gramm pro Kubikmeter liegt. Damit besitzt Bernstein eine Dichte, die nur leicht dichter ist, als die von Wasser mit 1 Gramm pro Kubikmeter. Ein einfacher Test, ob es sich bei dem Stein in der Hand tatsächlich um einen Bernstein handelt ist ihn in eine gesättigte Kochsalzlösung zu geben. Hierin schwimmt der Bernstein. In Süßwasser sinkt er jedoch zu Boden.
Bernstein brennt
Ein weiteres Erkennungsmerkmal von Bernstein ist seine Brennbarkeit. Kunstharz hingegen brennt nicht so leicht. Dass Bernstein brennt ist schon lange bekannt. So leitet sich sein vom niederdeutschen „Bernen“ für „Brennen“ ab. Schon mit einem Streichholz lässt sich Bernstein entzünden. Aber der Stein entzündet sich nicht spontan, sondern schmilzt zunächst und zersetzt sich dabei. Es entwickeln sich eine rußende Flamme und ein starker aromatischer Geruch, weshalb es zuweilen auch als Weihrauch-Ersatz benutzt wurde. Tatsächlich brennt der durch die Hitze entstehende Dampf. Der harzige Geruch entsteht, wenn die flüchtigen Bestandteile, wie zum Beispiel ätherische Öle des Bernsteins verbrennen.
Bernstein ist elektrisch
Der griechische Name des Bernsteins lautet „elektron“. Da die Natur der elektrischen Aufladungen erstmals an Bernsteinen beobachtet wurde, ist das Elektron, das negativ geladene Elementarteilchen, nach dem Bernstein benannt. Denn Bernstein lässt er sich elektrostatisch aufladen. Diese Eigenschaft war schon in der Antike bekannt: Reibt man einen Bernstein mit einem Wolltuch, so lädt sich der Stein elektrostatisch auf und zieht leichte Gegenstände, wie zum Beispiel Papierschnipsel, an.
- Quellen:
Mineralienatlas: Bernstein - IDW: Riesiges Bernsteinvorkommen in Indien entdeckt, 25.10.2010
- Planet Wissen: Bernstein