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Evolution: Insel-Zwergentum nun auch beim Menschen nachgewiesen

Vorfahre des Menschen - Quelle: Pixabay
Vorfahren des Menschen - Quelle: Pixabay

Seit den Funden menschlicher Knochenreste im Jahr 2003 und 2014 auf der indonesischen Insel Flores, streiten Wissenschaftler darüber, ob es sich bei Homo floresiensis, der häufig auch als „Hobbit“ bezeichnet wird, um eine eigene Menschenart oder lediglich um eine Fehlbildung des modernen Menschen (Homo sapiens) handelt. Denn der Homo floresiensis war nur etwa einen Meter groß und hatte ein Gehirn von der Größe einer Orange.

So gab es Anhaltspunkte dafür, dass  Homo floresiensis an Kleinwüchsigkeit litt. Diese Wachstumsstörung könnte auf eine angeborene Störung der Schilddrüse zurückgeführt werden. Die Folgen einer Schilddrüsenunterfunktion sind eine verzögerte Entwicklung und ein vermindertes Längenwachstum, welches zu Minderwuchs oder Zwergenwuchs führt.

Neuste Untersuchungen haben jetzt ergeben, dass es sich beim Homo floresiensis um einen kleinwüchsigen Nachfahren des asiatischen Homo erectus handelt.  Damit ist der Homo floresiensis eine eigne Menschenart, die sich durch Isolation auf der Insel Flores entwickelt hat.

Zwergentum und Gigantismus – Evolutionsbedingungen auf Inseln
Das isolierte Leben auf einer Insel unterliegt speziellen Gesetzmäßigkeiten der Evolution. So werden kleine Organismen groß und große klein. Das liegt daran, dass kleinere Individuen mit weniger Nahrung und Platz auskommen. Auf einer Insel herrscht meistens ein begrenztes Nahrungsangebot. Deshalb haben kleinere Individuen einen evolutionären Vorteil; sie unterliegen der natürlichen Selektion und werden von Generation zu Generation kleiner. Beispiele für solche Entwicklungen finden sich auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen. Hier leben Mini-Rentiere, die eine Schulterhöhe von nur etwa 60 Zentimeter haben. Auf Channel Islands vor der kalifornischen Küste leben winzige Graufüchse.
Andersherum leben auf den Galapagos Inseln Riesenschildkröten. Sie konnten im Verlauf der Zeit immer größer werden, da sie keine Fressfeinde hatten und das Nahrungsangebot üppig war.

Die Körpergröße ist ein recht flexibles Merkmal. Sie kann sich innerhalb von zehn bis zwanzig Generationen ins Extreme entwickeln – extrem groß oder extrem klein.
Das Insel-Zwergentum war bislang nur bei Tieren bekannt. Mit Homo floresiensis ist diese Phänomen nun auch für den Menschen nachgewiesen. Die Schrumpfung muss innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes erfolgt sein. Auf der Insel Flores lebte auch einen Mini-Elefanten, der von den Mini-Menschen gejagt wurde.

Evolution des Menschen
Heute ist der Homo sapiens die einzige lebende Spezies der Gattung Mensch. Vor mehr als 100.000 Jahren besiedelten verschieden Vertreter der Gattung Homo die Erde, die heute alle ausgestorben sind. Die ältesten Vorfahren werden als „Australopithecus (der "südliche Affe") bezeichnet. Diese Art ging möglicherweise schon aufrecht. Außerdem wurden Steine als Werkzeug verwendet. Die Abgrenzung der menschlichen Vorfahren ist schwierig. Über die groben Züge der Entwicklung ist sich die Wissenschaft jedoch einig: Aus dem Australopithecus ging der Homo habilis, der "fähige Mensch", hervor. Es folgte der Homo erectus, der "aufrecht gehende Mensch". Aus einer seiner Linien entwickelte sich der Homo sapiens ("moderner Mensch"), der sich von Afrika nach Asien und Europa ausbreitete.

Quellen:

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